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aufgestellt ist, aber erst späterhin, nämlich im Jahr 1518, fünfundzwanzig Jahre nach unsers Künstlers Tod, vollendet wurde.“

Ein anderer Elsäsischer Gelehrter, Bibliothekar Lud. Schneegans in Strasburg, ist gegenwärtig mit einer größeren literarischen Arbeit über den Künstler beschäftigt.

Als ein würdiges Gegenstück des kunstreichen Friedhofskreuzes mag auch das Denkmal des Markgrafen Leopold Wilhelm (welcher 1671 in Ungarn im Türkenkrieg gefallen, und nicht mit dem berühmten Türkenbezwinger Ludwig Wilhelm zu verwechseln ist) in der Stiftskirche zu Baden angeführt werden. Jedes dieser Kunstwerke hat A. v. Maltiz in einem Sonette gefeiert.

(Vergl. E. Brauer’s „Sagen und Geschichten der Stadt Baden etc.“ Karlsruhe u. s. w.“ S. 160 u. ff.)


Zu „Christoph von Baden.“ S. 41.

Er regierte von 1475 bis 1526 und wohnte auf dem von ihm vollendeten neuen Schlosse zu Baden. (Siehe die Note zum alten Schloß S. 266.)

Er war ein ausgezeichneter Fürst im Kriege wie im Frieden, hochgeachtet von seinen Zeitgenossen und besonders vom Kaiser Max I., dem er wesentliche Dienste leistete.

(Vergl. A. Schreiber’s „Badische Geschichte,“ S. 168, und Jos. Bader’s „Badische Landesgeschichte,“ S. 385 u. ff. und S. 390.)


Zu „Ludwig von Baden.“ S. 188.

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, gewöhnlich Prinz Louis von Baden genannt (geb. 1654, gest. 1707), ausgezeichnet als Feldherr neben einem Prinz Eugen und Malborough, ist der Drittletzte in der Reihe der Fürsten der Baden-Badenschen (Bernhardinischen) Linie, welche mit seinem jüngern Sohne im Jahr 1771 ausstarb. Seine siegreichen Feldzüge gegen die Türken sichern ihm einen glänzenden Nachruhm, so lang eine Geschichte bestehen wird. Er nahm Theil an der glorreichen Entsetzung Wiens i. J. 1683, und gewann im treuen Dienste seines nicht immer dankbaren Kaisers viele wichtige Schlachten, worunter namentlich die Vernichtungsschlacht bei Salankemen (Szlankament) i. J. 1691 hervorzuheben ist. Als Erinnerungsmaale an jene drangvolle Zeit, in welcher die Osmanen auf dem Höhenpunkt ihrer Macht, aufgehetzt von Ludwig XIV., bis zur Hauptstadt des teutschen Reiches vordrangen, verdienen der Türkenweg bei Baden (angelegt, wie behauptet wird, von gefangenen Türken) und die reiche Sammlung türkischer Trophäen im Rastatter Schloß (türkisches Kriegs- und Lagergeräth mannigfacher Art) hier Erwähnung.

Das Vertrauen der Stände des teutschen Reiches führte den Türkenbezwinger zur Hülfe gegen den westlichen Erbfeind an den Oberrhein.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_270.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)