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Einst doch weinte eine Nonne
Hier oft Thränen,
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Und ihr SehnenWußten Zelle, Mond und Sonne.
Eine Taube kam geflogen,
Trug im Munde
Todeskunde
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Dessen, dem sie war gewogen:
Trennungsweh’ zog hin den Lieben
Zu dem Heere –
Auf der Ehre
Feld ist er geblieben;
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Und noch dacht’ er sterbend ihrerBitter leidend; –
Klage meidend,
Beugt sie sich dem Weltregierer.
Und ob ihres Ordens Pflege
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Bald erblühteDem Gemüthe
Ruh’ im heiligen Gehege. –
Der Zerstörung längst zum Raube
Ward die Halle,
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Und sie AlleSind vermählet auch dem Staube.
Und der Epich am Gemäuer
Grünt noch immer,
Aber nimmer
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Schlägt ihr Herz im Todesschleier.
Nur in sanften Maienlüften
Wehen linde
Noch als Winde
Seufzer aus den mooes’gen Grüften.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_067.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_067.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)