sich in einander, und es bedurfte keiner Worte mehr; der Kopf des Jünglings ruhte mit geschlossenen Augen neben dem des Alten auf dem Kissen, unachtend der kleinen Figur, die dort am Fenster mit erregten Fingern strickte, bis endlich sein Herz in ruhigeren Schlägen klopfte. Dann küßte er seinen Vater und ging hinab zu seiner Arbeit.
Nach Jahr und Tag, da ich eines Nachmittages mit dem Physikus auf der Kegelbahn zusammentraf, kam auch die Rede auf den guten Meister Daniel. „O, dem ist wohler, als ihm je gewesen!“ sagte der alte Herr und blickte dabei behaglich seiner, wie immer geschickt geworfenen Kugel nach. „Was die Leute wunderlich an ihm hießen, hat seine Krankheit schier mit weggenommen; aber, seltsamer Weise, dann noch Eins dazu!“
„Noch Eins?“ frug ich; „doch nicht zum Unheil?“
„Nein,“ sagte der Physikus; „ich denke, wohl zum Heile: der alte Herrgott muß ihm gut sein;
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)