verschwiegener Kummer sich dahinter; und ein Gedanke fuhr wie ein Todesschreck durch das Gehirn des jungen Mannes: „Vatter,“ rief er; er zwang sich, daß er es nicht laut herausschrie – „Du hest de Breef nich krägen!“
Die Augen von Vater und Sohn standen eine Weile vor einander, als wagten sie nicht sich anzublicken. Endlich sprach der Alte langsam: „da Du mi frågst, min Sön – ick heff Din Breef nich krägen.“
– „Un Du hest all de Tid von mi nix hört, as wat de Dögenix, de Amerikaner,[1] hier in de Stadt herumlågen?“
„Nix wider; he hett mi’t sülm vertellt.“
Ein furchtbarer Schmerz schien den jungen Körper zu erschüttern: „Oh, Vatter! Oh, min Vatter!“ stammelte er.
Aber Meister Daniel nahm den Kopf seines Kindes zwischen seine beiden zitternden Hände: „Min Fritz,“ sagte er zärtlich, „ick weet ja nu, Du harrst mi nich vergäten; dat Anner – dat deit nu nich mehr weh!“
Da schlossen eine junge und eine alte Hand
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Amerikamer,
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)