vorüber; noch manchen lockte es in die Minen und manchen in den Tod; manchem schlugen dort die Keime seiner Natur zu Trunksucht, Spiel und Raub, die vielleicht für immer sonst geschlafen hätten, in Wucherpflanzen auf und erstickten ihn. Freilich war Fritz nicht als abenteuernder Minirer, sondern als festgedungener Böttcher für eine dortige Exportschlachterei mit einem Hamburger Genossen hinüber gegangen, aber das Wort „Kalifornien“ klang doch wie Gold und Abenteuer, und es war zuerst vor seinem Ohr geklungen, da er aus jenem Briefe seines Vaters dessen drohende Verarmung herauszulesen meinte. Er hatte seine feste Arbeit; aber wenn die Gelegenheit käme, weshalb sollte er nicht auch dazwischen springen und seinem Vater ein sorgloses Alter mit nach Haus bringen!
Meister Daniel seufzte nicht; er ließ nur den Kopf hängen und rieb sich mit der Hand den Stoppelbart, aber er sah nicht neben sich die rothen Blumen wehn und hörte nicht den Iritsch, der über ihm aus dem Laub des Baumes sang, selbst nicht den leichten Schritt, der jetzt von dem
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 054. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/054&oldid=- (Version vom 31.7.2018)