er alle in ihren schönen alten Versen anzusingen wußte. Fand er im Sommer eine von den hübschen bunten Gartenschnecken, so guckte er sie mit seinen großen braunen Augen an und sang:
„Tinkeltut,
Komm herut,
Stäck die Fi-fat-Hörens ut!“
Streckte der Schneck dann aber seine zarten Fühler ihm entgegen, so tippte er mit seinem kleinen Finger darauf und rief: „Låt di nich narren, Dummbart; bliev to Huus!“ und warf das Thierchen in den Zaun. Flog dann ein gelber Citronenfalter oder gar ein Pfauenauge durch den Garten, dann flog er hinterdrein:
„Sommervågel sett di!
Näes un Ohren blött di!“
und je länger er hinter dem Schmetterling laufen mußte, desto lauter und zorniger wurde sein Gesang; schrie er seinen Sommervågelspruch gar zu arg, dann flog wohl auch die Mutter in den Garten: „Fritze, um Gottes willen, was gibt es denn?“ Dann ließ er die Ärmchen hängen und sah halb verschämt, halb schelmisch zu ihr
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/014&oldid=- (Version vom 31.7.2018)