mit gekrümmtem Finger in die Wohnstube. Als sie dort waren, hob der kleine Meister seinen hohen Hut vom Haupte: „So,“ sagte er, „Schwester; nun sprich nur, sprich nur weiter!“
Aber die Schwester sah ihn ganz verwundert an: „Was hast Du, Daniel?“ frug sie; „an jedem Haar hängt Dir ein Schweißtropf’, und ist doch kalt Novemberwetter; und Deine Augen – – warum freust Du Dich so? Haben wir das große Loos gewonnen?“
„Ja, Salome, so etwas von der Art; oder vielleicht, ich gewinne es noch später; denn Line Peters ist, denk’ ich, eine sichere Nummer!“
„Was hast Du mit Line Peters, Daniel?“
„Ruf’ erst den Gesellen!“ sagte Daniel.
Und als der Gesell gekommen, da wurde es in der Familie offenbart, Meister Daniel und Line Peters wollten ein Ehepaar werden; und die beiden alten Geschwister fielen sich um den Hals und weinten vor Freuden über den jungen Bräutigam. „Und nun sprich nur weiter, Salome!“ sagte dieser.
„Ich hab’ ja weiter nichts zu sprechen, Daniel,“
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 011. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/011&oldid=- (Version vom 31.7.2018)