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Vor Eitelkeit soll er vor Allen

Streng hüten sein unschuld’ges Herz,
Im Falschen nimmer sich gefallen,
Um eitel Witz und blanken Scherz.

O laß’t unedle Mühe fahren,

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O klingelt, gleißt und schielet nicht

Mit Licht-und Gnad’, so ihr erfahren,
Zur Sünde macht ihr das Gedicht!

Den lieben Gott laß’ in Dir walten,
Aus frischer Brust nur treulich sing’!

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Was wahr in Dir, wird sich gestalten.

Das andre ist erbärmlich Ding. –

Den Morgen seh’ ich ferne scheinen.
Die Strome zieh’n im grünen Grund,
Mir ist so wohl! – die’s ehrlich meinen,

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Die grüß’ ich All’ aus Herzensgrund!



Berlin, gedruckt bei J. G. F. Kniestädt.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/282&oldid=- (Version vom 31.7.2018)