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„Herr Ritter! wollt Ihr wohnen
Bei mir im grünen Haus:
Aus allen Blumenkronen
Wind’ ich Euch einen Strauß!
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Der Wald ringsum wird wachen, Wie wir beisammen seyn,
Der Kukuk schelmisch lachen,
Und alles fröhlich seyn.“
Es bog ihr Angesichte
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Auf ihn den süßen Leib, Schaut mit den Augen lichte
Das wunderschöne Weib.
Sie nahm sein’n Helm herunter,
Löst’ Krause ihm und Bund,
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Spielt’ mit den Locken munter, Küßt ihm den rothen Mund.
Und spielt’ viel’ süße Spiele
Wohl in geheimer Lust,
Es flog so kühl und schwüle
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Ihm um die offne Brust.
Um ihn nun thät sie schlagen
Die Arme weich und bloß,
Er konnte nichts mehr sagen,
Sie ließ ihn nicht mehr los.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/269&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/269&oldid=- (Version vom 31.7.2018)