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Und um die leichten Tische,

An jenem Bächlein klar,
Saß in der kühlen Frische
Der lust’gen Reiter Schaar.

Eilt’ durch die rüstgen Zecher

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Die Marketenderinn,

Reicht’ flüchtig ihre Becher,
Nimmt flücht’ge Küsse hin.

Da war ein Toben, Lachen,
Weit in den Wald hinein.

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Die Trommel ging, es brachen

Die lust’gen Pfeifen drein.

Durch die verworr’nen Klänge
Stürmt’ fort manch’ wilde Brust,
Da schallten noch Gesänge

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Von Freiheit und von Lust.


Fort ist das bunte Toben,
Verklungen Sang und Klang,
Und stille ist’s hier oben
Viel hundert Jahre lang.

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Du Wald, so dunkelschaurig,

Waldhorn, Du Jägerlust!
Wie luftig und wie traurig
Rührst Du mir an die Brust!

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/261&oldid=- (Version vom 31.7.2018)