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Das sind meine lieben Reiter,

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Die rufen hinaus zur Schlacht,

Das sind meine lustigen Reiter,
Nun, Liebchen, gute Nacht!
Wie wird es da vorne so heiter,
Wie sprühet der Morgenwind,

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In den Sieg, in den Tod und weiter,

Bis daß wir im Himmel sind!


     Die ernsthafte Fastnacht 1814.
Als Wittenberg in der Nacht mit Sturm genommen wurde.

Wohl vor Wittenberg auf den Schanzen
Sind der edlen Werber viel,
Wollen da zur Fastnacht tanzen
Ein gar seltsam Ritterspiel.

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Und die Stadt vom Felsen droben

Spiegelt sich im Sonnenschein,
Wie ein Jungfräulein erhoben –
Jeder will ihr Bräut’gam sein.

„Jäger! laßt die Hörner klingen

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Durch den Morgen kalt und blank!

Wohl, sie läßt sich noch bezwingen
Hört sie alten deutschen Klang.“

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/250&oldid=- (Version vom 31.7.2018)