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Und ob die Woge feindlich mit mir ränge:

So frömmer nur sing’ ich aus treuer Brust;
Da bleicht das Wetter, Himmelblau scheint helle,
Das Meer wird still und zum Delphin die Welle.

„Was wollt’ Ihr doch mit Euer’m Lieder-Spaße!

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Des Würd’gern beut die große Zeit so viel!“

So schallt’s hoffärtig nun auf jeder Gasse,
Und jeder steckt sich dreist sein glänzend Ziel.
Die Lieder, die ich stammelnd hören lasse,
Ew’ger Gefühle schwaches Wiederspiel, –

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Sie sind es wahrlich auch nicht, was ich meine,

Denn ewig unerreichbar ist das Eine.

Doch lieben oft, der Sehnsucht Gluth zu mildern,
Gefang’ne wohl, das ferne Vaterland
An ihres Kerkers Mauern abzuschildern.

20
Ein Himmelsstrahl fällt schweifend auf die Wand,

Da rührt’s lebendig sich in allen Bildern. –
Dem Auge scheint’s ein lieblich bunter Tand –
Doch wer der lichten Heimath recht zu eigen,
Dem wird der Bilder ernster Geist sich zeigen:

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So wachse denn und treibe fröhlich Blüthe,

Du kräftig grüner deutscher Sangesbaum!
Rausch’ nur erfrischend fort mir in’s Gemüthe
Aus Deiner Wipfel klarem Himmelsraum!
Du aber, wunderbare, ew’ge Güte,

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Die mir den Himmel wies im schönen Traum,

Erhalt’ auf Erden rüstig mir die Seele,
Daß ich, wo’s immer ehrlich gilt, nicht fehle!

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/245&oldid=- (Version vom 31.7.2018)