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„Nacht ist’s ja draußen;

S’war nur der Sturm,
Den Du hörst sausen
Droben vom Thurm.“

Liebchen im Garten

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Seh’ ich dort steh’n,

Lang mußt’ sie warten,
O laß’t mich gehn!

„Still nur! der blasse
Tod ist’s, der sacht

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Dort durch die Gasse

Schleicht in der Nacht.“

Wie mir ergraute,
Bleiches Gesicht!
Geb’t mir die Laute,

20
Mir wird so licht!


„Was willst Du singen
In tiefster Noth?
Lenz, Lust vergingen,
Liebchen ist todt!“ –

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Laß’t mich, Gespenster!

Lied, riegl’ auf die Gruft!
Oeffnet die Fenster,
Luft, frische freie Luft!

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/233&oldid=- (Version vom 31.7.2018)