Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wir seegeln durch die Räume,
Ich zeig’ Dir Meer und Land,
Wie wunderbare Träume
20
Tief unten ausgespannt.
Hellblinkend zu den Füßen
Unzähl’ger Ströme Lauf –
Es steigt ein Frühlingsgrüßen
Verhallend zu uns auf.
25
Und bunt und immer wilderIn Liebe, Haß und Lust
Verwirren sich die Bilder –
Was schwindelt Dir die Brust?
So fröhlich tief im Herzen,
30
Zieh’ ich all’ himmelwärts,Es kommen selbst die Schmerzen
Melodisch an das Herz.
Der Sänger zwingt mit Klängen
Was störrig, dumpf und wild,
35
Es spiegelt in GesängenDie Welt sich göttlich mild.
Und unten nun verbrauset
Des breiten Lebens Strom,
Der Adler einsam hauset
40
Im stillen Himmelsdom. –
Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/226&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/226&oldid=- (Version vom 31.7.2018)