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als das Wasser war, weil sie stets untersank. Fettkügelchen und Bläschen waren gelblichweiss.

Die Hautbedeckung[WS 1] der Embryonen war ziemlich undurchsichtig, weshalb ich den Darmkanal etc. von Aussen nicht beobachten konnte. Drei Stunden nach dem Ablegen des Eies hatte der Embryo den ganzen Raum ausgefüllt und nahm eine gestreckte, dem Ei gleiche Form an. Der Embryo war zum Ausschlüpfen reif. Sehr bald bemerkte man auch stossweise Bewegungen mit dem ganzen Körper nach dem vorderen Endpole, durch Zusammenziehen und Wiederausdehnen der Leibesringe hervorgebracht. Die Bewegungen wiederholten sich immerwährend, nur durch sehr kurze Ruhezwischenräume wurden sie unterbrochen[WS 2], dann aber immer kräftiger werdend. Nach zwei Stunden war die Eihülle bei dem Micropylpole mit dem Kopf von der Larve durchstossen. Kaum hatte das Thierchen seinen Kopf aus der Eihülle frei, so fing es auch schon sogleich an, sich in senkrechter Lage in den Körper der Bienenlarve tiefer einzubohren, während der grösste Theil des Leibes noch im Ei steckte. Nach dem Maasse des Einbohrens verliess es auch die Eihülle. Eine Stunde nach dem Durchstossen des vorderen Eipols war der ganze Körper der Larve aus dem Ei heraus und zum grössten Theil in die Fettsubstanz der Bienenlarve eingedrungen. Nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei hatte die Phoridenlarve 0,1‴ an Länge mehr betragen als das Ei, so dass sie also 0,3‴ mass. Die Dicke dagegen betrug etwas weniger als der Durchmesser des Eis. Die Länge der Larve hatte also auf Kosten ihrer Dicke zugenommen, was aber daher rühren mochte, dass die Larve im Ei zusammengezogen lag. Ihre Gestalt und Färbung war gleich nach dem Verlassen des Eis dieselbe, wie ich sie bei der erwachsenen Larve schilderte, nur war die Haut nicht murikat, sondern die Stacheln waren nur als sehr feine, etwas erhabene Pünktchen angedeutet.

Die Phoridenlarven schlagen in der Fettsubstanz der Bienenlarven, in die sie sich, wie schon vorhin erwähnt, gleich anfangs einbohren, ihre bleibende Wohnstätte bis zu ihrem völligen Wachsthum auf. Sie wachsen äusserst schnell, schon am folgenden Tage nach dem Verlassen der Eihülle betrug ihre Länge 6,5‴, bei einer Dicke von 0,2‴. 48 Stunden nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei häuten sie sich zum ersten Mal und es erschienen mit der neuen Haut auch die sehr feinen Stacheln. 24 Stunden nach der ersten Häutung erlangen die Larven eine ganz bedeutende Dicke, während ihre Länge noch dieselbe bleibt. Nach 36 Stunden von der ersten Häutung an gerechnet, häuten sie sich zum zweiten Mal und das Wachsthum verdoppelt sich, so dass sie 24 Stunden nach der zweiten Häutung eine Länge von 1,2‴ und eine Dicke von 0,4‴ erlangen.

Nach abermaligen 24 Stunden sind sie erwachsen und ihre Länge beträgt jetzt 1,6‴ und die Dicke 0,6‴. Jetzt häuten sie sich zum dritten und letzten Mal. Etwa zwölf Stunden nach der letzten Häutung verändern sie ihre Richtung in der Bienenlarve, indem sie mit ihrem


  1. Vorlage: Hautbedeckugg
  2. Vorlage: unterbrocken
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_031.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)