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aufs äußerste zusammennehmen müsse, um einen gefährlichen Verdacht nicht zu trügerischer Gewißheit werden zu lassen. Er strich sich über die Stirn und erwiderte ruhig: „Nichts, Herr Baron, nichts weiter als ein Kopfschmerz, ein fliegender Schmerz, der mich, wie zur Erinnerung an meine nervösen Zustände vom vorigen Jahr, manchmal zu überkommen pflegt. Es ist auch schon vorüber.“

Sichtlich erleichtert atmete der Baron auf. „Nun, das ist ja gut“, sagte er. „Wir wollen hoffen, daß auf dem Land auch diese letzten Mahnungen endgültig schwinden werden …“

„Oh, ich bedarf keiner Erholung, Herr Baron, keineswegs. Der kurze Urlaub, den Herr Baron so gütig sind mir zu bewilligen, soll wirklich nur dazu dienen, meinen Entwurf, mit dessen letzter Fassung ich Ihre Geduld schon über Gebühr in Anspruch nehme, endlich abzuschließen.“ Und mit einigen knappen und klaren Worten ergänzte er seine Ausführungen von vorher. Befriedigt nickte der Baron, und als Robert ihn endlich verließ, schien er den kleinen Zwischenfall vollkommen vergessen zu haben.

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Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_147.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)