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entsteht diese Verbindung immer vermöge der Eigenschaft der Basen, sich vorzugsweise mit den stärkeren Säuren zu vereinen, und, wenn sie kräftig genug sind, diese Säure zu erzeugen, sobald die zu ihrer Bildung nothwendigen Elemente vorhanden sind. So entstehen mehre Säuren, die sich nicht geradezu bilden können, unter Einfluß einer starken Base, so erhält man, wenn man ein Gemenge von Alkali und Schwefel bei Ausschluß der Luft erhitzt, ein Sulfat, und demgemäß ein Sulfur; so bekommt man, in gleicher Weise mit einem schwefligsaurem Alkali operirend, dieselben Verbindungen aus demselben Grunde; so bildet sich nur schwefelsaures Alkali, wenn man bei Zutritt der Luft operirt; so entsteht, wenn ein Gemenge von schwefligsaurem Alkali und Schwefel bei Ausschluß der Luft mäßig erhitzt wird, immer aus demselben Grunde ein unterschwefligsaures Salz; so bildet sich, wenn eine wäßrige Lösung von Bi-Sulfhydramid im Vacuo mittelst Wärme abgedampft wird, doppeltschwefelsaures und unterschwefligsaures Ammoniak.

und nicht doppeltschwefligsaures:

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So bildet sich beim Digeriren von Schwefel mit einer wäßrigen Lösung von Alkali kein Sulfat, denn die Umstände zur Bildung der Schwefelsäure sind nicht günstig; es bedarf einer höheren Temperatur, damit sie aus den Elementen der Säure entstehe, die sich in der ersten Phase der Operation bildet. Es entspringt aus der Reaction dieses Metalloïds auf die Elemente des Alkalis ein Hyposulfit und ein Sulfur.

Ist aber die Basis nicht sehr kräftig, findet sie sich verbunden mit einer Säure, welche die zur Bildung einer stärkeren Säure erforderlichen Elemente einschließt, so bildet sich diese letztere nicht, wie vorhin, auf Kosten der Elemente dieser Säure; es bedarf nothwendig der Mitwirkung eines Körpers zu ihrer Bildung, und je

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/281&oldid=- (Version vom 31.7.2018)