Seite:Annalen der Physik und Chemie Bd 63 1844.pdf/260

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Es scheint uns, daß man noch beim Wahren bleibe, wenn man dem schwefligsauren Gase, obwohl es zusammengesetzt ist, das Vermögen beilegt, die Rolle eines einfachen Körpers zu spielen, sich wie Cyan zu verhalten, und dem Chlor, Brom und Jod vergleichbar zu seyn. In der That verhält es sich wie sie zu den Metalloïden und Metallen, und, mit diesen letzteren in Verbindung gebracht, bildet es binäre salzartige Verbindungen, die sich ihrerseits unter einander verbinden können, um Verbindungen analog den Bromo-, Chloro-, Jodo- und Cyano-Salzen zu erzeugen.“

Hier hat man also drei Theorien, um ein und dasselbe Phänomen zu erklären. Jede von ihnen bietet einige Vorzüge dar; die eine hat den directen Versuch für sich, die andere die einfache Erklärung, mit welcher die dritte noch die Analogie vereint. Um diese verschiedenen Probleme zu lösen, wollen wir die Theorien dieser drei Chemiker zergliedern, und zuvörderst untersuchen, welche dieser drei Theorien den Anforderungen des Beobachters am besten entspreche.

Nach Hrn. Berzelius geschieht die Reaction gemäß der Gleichung:

In der Hypothese des Hrn. Thenard kann man den Versuch auf folgende Weise erklären:

.

Endlich läßt sich für die Theorie des Hrn. Persoz folgende Formel geben:

Beim Anblick dieser drei Gleichungen bemerkt man:

1) Daß das Verhältniß zwischen den elektro-positiven Elementen in der ersten gleich 2 : 3 ist, während es wie 1 : 1 in den beiden letzten ist.

2) Daß nach der ersteren ein schwefligsaures und ein unterschwefligsaures Salz entsteht, was die beiden andern nicht angeben.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/260&oldid=- (Version vom 31.7.2018)