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des Jul. Frontinus einen Zufluß zu den Röhrenleitungen Roms von 12755 Quinarien, während Frontinus, nachdem in der Zeit die ursprüngliche Ableitungsröhre mehr und mehr verzweigt worden war, durch directe Messung einen Zufluß von 24413 Quinarien fand. Diese Abweichungen finden sich durch vorstehende Discussionen erklärlich, und brauchen nicht allein auf Sorglosigkeit bei den Messungen geschoben zu werden, wie Brandes in Gehler’s physik. Wörterbuch, neue Ausg. Bd. V S. 530,[WS 1] thut.

Venturi hob zuerst die hydraulische Wichtigkeit des konisch divergirenden Ansatzrohres hervor, weshalb es nach ihm allgemein das venturische genannt wird. Doch war schon den Alten diese Eigenschaft bekannt. So erzählt Frontinus, es wäre in Rom Gesetz gewesen, daß, wer sich das Recht erkauft habe, aus den öffentlichen Aquaducten Wasser zu beziehen, seine Ableitungsröhren innerhalb 50 Fuß nicht habe von weiterem Kaliber ausführen lassen dürfen, als das der erkauften Oeffnung war.


Bei diesen Untersuchungen habe ich den Druck des umgebenden Medium nicht berücksichtigt, da er im Allgemeinen, wenigstens bei Versuchen in der atmosphärischen Luft, gleich stark auf das Niveau und auf die Oeffnung wirkt, sich also compensirt. Die größte Genauigkeit würde verlangen, die Differenz des Barometerdrucks an der Oeffnung und an der Oberfläche zur Druckhöhe zu addiren.




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Samuel Traugott Gehler’s Physikalisches Wörterbuch neu bearbeitet. Bd. 5. Leipzig 1829, S. 530 Google
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/255&oldid=- (Version vom 31.7.2018)