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waren seine Versuche eben nur bestätigende und durchaus nicht allgemein beweisende.

Um ihr allgemeineres hydraulisches Interesse darzuthun, schloß ich folgendermaßen: wird ein Flüssigkeitsstrahl (elastisch oder tropfbarflüssig) auf irgend eine Weise gezwungen in einem theilweise geschlossenen, mit gleichartiger Flüssigkeit angefülltem Raume sich auszubreiten, und vermag er dann, wie obige Versuche zeigen, vor die Oeffnung jenes größeren Raumes gehaltene Körper anzuziehen, so setzt dieses ein Mehrausflußbestreben voraus, als durch diesen Strahl zuzufließen vermag. Giebt man also jenem Mangel Gelegenheit, sich anderweit zu ersetzen, so wird durch die meßbare Quantität des Ersetzten auch die Kraft zu messen seyn, welche jenen Mangel bewirkt.

Diese Idee realisirend ließ ich folgenden Apparat construiren: Ein Blechgefäß, (Taf. I Fig 11) 3 F. rheinl. lang,  F. hoch und 1 F. breit, hatte in der Mitte der Länge eine Scheidewand, . Möglichst weit am Boden dieser Scheidewand war eine cylindrische Röhre von verzinntem Eisenblech, , eingelassen, deren Durchmesser  Zoll und deren Länge 8 Zoll. Diese Röhre war an beiden Seiten offen. Innerhalb derselben, in der Nähe der einen Oeffnung mündete die verticale Ausflußöffnung des horizontalen, nach vorn sich verengenden Fortsatzes eines senkrechten, in den Versuchen 6 Fuß langen Rohres , welches wiederum oben mit einem Wasserbehälter , von 19 Zoll in’s Gevierte und 8 Zoll hoch, in Verbindung stand. Der Theil des Gefäßes oder hatte vorn in der ganzen Breite desselben einen horizontalen Abfluß , um während der ganzen Operation möglichst constante Niveauhöhe in zu erhalten. Der Abfluß mündete in ein Gefäß , und aus diesem wurde der Bedarf zu einem neuen Versuche mittelst einer Druckpumpe wiederum in das obere Gefäß gepumpt[1].

  1. Um dem Vorwurf zu entgehen, daß hydraulische Apparate gewöhnlich [217] nicht vollständig beschrieben würden, füge ich noch folgende außerwesentliche Details hinzu: Die Oeffnung war in besonderen Röhren , welche sich nach zu etwas verjüngten, so daß der Durchmesser von nach Bedürfnis 1 Zoll,  Zoll wurde. Sie war in der Mündung der Röhre durch einen durchbohrten Stöpsel befestigt, eben so wurde sie in festgehalten. Durch eine ähnliche Vorrichtung wurde in der Wand befestigt. Der Umkreis von war mit möglichst vielen Löchern versehen, welche nach Belieben geöffnet und verschlossen werden konnten.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/227&oldid=- (Version vom 31.7.2018)