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anzugeben, da mir hierüber keine directe Erfahrung zu Gebote steht, glaube jedoch, daß durch anhaltendes Hämmern und Walzen in verschiedener Richtung des heftig glühenden Platins manches zu erreichen wäre, und kann schließlich nicht unterlassen, die von Wollaston in Anwendung gebrachte Methode wieder in Erinnerung zu bringen, welche geeignet seyn dürfte allen Uebelständen von vornherein vorzubeugen.

Sie war längere Zeit ein Geheimniß, doch kurz vor seinem Tode hat er sie öffentlich bekannt gemacht und sich Dank damit verdient.

Sie besteht der Hauptsache nach im Folgenden:

Der Platinsalmiak wird bei sehr gelinder Wärme zersetzt, der erhaltene Platinschwamm mit Wasser zu sehr feinem Pulver zerrieben, welches weder glänzende Blättchen, noch schon zusammenhängende Theilchen enthalten darf; das nasse Pulver wird hierauf mit großer Gewalt in eine konische Form von Messing gepreßt, dann herausgenommen, getrocknet, in einem Tiegel der strengsten Weißglühhitze ausgesetzt, wo es dann durch anfänglich behutsames Hämmern vollkommene Dichte und Schmiedbarkeit erlangt.



IX. Ein neues Thermometer, oder richtiger bezeichnet Kryometer; von Demselben.

Der flüssige Schwefelkohlenstoff (Lampadius’s Schwefelalkohol) ist bisher als thermometrische Substanz nicht angewendet worden, ich ließ mit dieser Flüssigkeit eine zum Thermometer gehörig vorgerichtete Glasröhre füllen, und nenne dieses Instrument, da es vorzüglich den Zweck hat, niedere Temperaturen zu bestimmen und unter einander zu vergleichen, vom Griechischen κρυος (frigus,

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/126&oldid=- (Version vom 31.7.2018)