Seite:Annalen der Physik 1843 496.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
II. Nachtrag zu dem in diesen Annalen, Bd. LVIII S. 100 —, enthaltenen Aufsatze: Ueber den Einfluß der Flaschenform auf die Tonhöhe der darin tönenden Luft, mit Beziehung auf die Menschenstimme;
von Dr. Karl Friedr. Sal. Liskovius in Leipzig.


Um jene Untersuchung weiter zu verfolgen, wählte ich eine Weinflasche mit cylindrischem Bauche, flachem Boden und sehr flach gewölbter Decke des Bauches, weil diese Form vorzüglich messbar ist, und überhaupt am besten zu den folgenden Versuchen sich eignet.

Länge des Bauchs (den Boden abgerechnet) 5 Zoll 6 Linien Par. Maaß, Länge des Halses 5 Z. 3 L., Breite des Bauchs (die Seitenwandung abgerechnet) 3 Z., Breite des Halses unten 1 Z. 6 L., oben 10 L., Capacität der ganzen Flasche Kubikzoll, Tonhöhe, wenn die (leere) Flasche oben querüber angeblasen wird, groß A.

Ich verengerte den Bauch der Flasche durch Einsenken von Holzstäbchen, 5 Z. lang, so, daß sie sich an die Wand des Bauches anlegen konnten und die Mitte des Kanals frei ließen. Auch wurde zu demselben Behufe die Flasche liegend angeblasen. Je mehr solcher Holzstäbchen, desto schwächer der Ton. War der Bauch bis etwa zu einem Drittel der Breite davon angefüllt, so sprach die Pfeife gar nicht mehr an. Die Tonhöhe aber wurde durch diese Verengerung nicht verändert.

Es entstand die Frage: Wurde die verdrängte Luft etwa durch das elastische und bekanntlich sehr tonfähige Holz hierin ersetzt, und auf diese Art der Ton auf gleicher Höhe erhalten? Anstatt des Holzes nahm ich daher Pappstreifen, ihrer geringen Elasticität wegen. Der Erfolg war derselbe.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_496.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)