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die Flüssigkeiten begränzenden cylindrischen Metallflächen concentrisch stehen. P.) der Widerstand der Flüssigkeit proportional sey dem Abstande der Cylinderflächen dividirt durch die Fläche des mittleren Querschnitts der Flüssigkeit. Unter diesem mittleren Querschnitt versteht er die Oberfläche eines Cylinders, dessen Durchmesser das arithmetische Mittel von den Durchmessern der beiden Metallcylinder ist.

Er sagt dann ferner: »Nun müßte die Stromstärke (amount of current) für jeglichen Durchmesser des äußeren Cylinders dieselbe seyn, denn der Widerstand, der durch Verlängerung (increasing of depth) des Elektrolyten, d. h. durch Vergrößerung des Radius des Cylinders, erzeugt wird, wird genau aufgehoben durch das vergrößerte Leitungsvermögen, in Folge des vergrößerten Areals des Durchschnitts des Elektrolyten und so umgekehrt. Die Resultate der Versuche bestätigen diesen Schluß, denn aus der ersten Tafel erhellt, daß, unter gleichen Umständen, Cylinder von und Zoll Durchmesser gleiche Stromstärke hervorbrachten, und aus der zweiten Tafel ersieht man, daß dasselbe von Cylindern von und Zoll galt.«

Weiterhin bemerkt der Verf. indeß, daß dieß Gesetz nicht allgemein gültig sey, sondern nur in dem Fall, wo der Durchmesser des inneren Metallcylinders klein ist.

[Und in der That ist dieß auch leicht zu sehen, denn wenn wirklich der Widerstand des cylindrischen Ringes der Flüssigkeit proportional ist:

d. h.

so kann er offenbar nur dann bei wachsendem Durchmesser des äußeren Metallcylinders constant seyn, wenn der des inneren gegen ihn verschwindet[1]. P.]

  1. Daß bei einer sogenannten constanten Kette die Stromstärke nicht geändert wird, wenn man die negative Metallfläche abwechselnd zur größeren und zur kleineren nimmt, sobald nur dabei die Gestalt [397] und die Größe der Flüssigkeit ungeändert bleibt, — daß daher Alles, was man früher von der Vortheilhaftigkeit einer Verdopplung oder Vergrößerung der negativen Metallfläche gesagt hat, nur für gewöhnliche, dem Einfluß der sogenannten Polarisation ausgesetzte Ketten gültig ist, — davon habe auch ich mich schon vor einigen Jahren hinreichend überzeugt.
    Nicht so unterschreiben kann ich aber den Satz, welchen Hr. D. für den Widerstand eines cylindrischen Ringes aufstellt. Ich halte den Satz nur für eine Annäherung zu dem wahren Gesetz, das ich bereits in den Annahm, Bd. LV S. 47, anzudeuten wagte, bis jetzt aber verhindert ward experimentell darzuthun.
    P.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_410.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)