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vornehmen, jedoch auf solche Weise, daß man nach den Bedingungen der Lehrsätze die Figuren zeichnen lässet, und nach diesem durch Hülfe der Instrumente versuchet, ob der Satz richtig befunden wird, und dasjenige eintrifft, was in der Aufgabe aufgegeben worden: welche Proben dergestalt einzurichten sind, daß sie so viel von dem Beweise in sich enthalten, als möglich ist. Ein mehreres findet man von diesen mechanischen Beweisen, wie ich sie zu nennen pflege, unter dem Worte demonstratio mechanica in meinem Lexico mathematico. Endlich kan man zuletzt die Geometrie durchgehen, wie sie in dem Buche gedruckt ist, jedoch dergestalt, daß man die Beweise durch Fragen durchnimmet, in der Ordnung, wie die Vördersätze mit ihren Hintersätzen in denen dazu nöthigen Schlüssen in einer unverrückten Reihe aufeinander folgen. Da man denn allezeit von demjenigen den Anfang machen muß, was entweder die Betrachtung der Figur, oder die Bedingungen der Lehrsätze und die Auflösung der Aufgabe an die Hand geben, und dadurch sich anderer Sätze erinnert, die vorhin ausgemacht worden, damit man etwas neues daraus schliessen kan: wie solches in meinem Lexico mathematico unter dem Worte demonstratio deutlicher gewiesen. Und finde ich es sehr dienlich, wenn man alle Sätze ordentlich

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite XV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_p_015.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)