Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 471.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ohne Verzug seine Weite von zwey Fixsternen, deren Länge und Breite bekannt ist (§. 87.).

3. Suchet die Länge des Mondes durch die sphärische Trigonometrie, und den wahren Ort der Sonne durch die Astronomischen Tafeln.

4. Ziehet die Länge der Sonne von der Länge des Mondes ab; so bleibet die Elongation des Mondes von der Sonne DS übrig. [Fig. 22]

5. Da ihr nun bey dem in L rechtwinkelichten Triangel TLS den Winkel LTS, dessen Maaß die Elongation des Mondes ist, und eben des Mondes Weite von der Erde (§. 279.) wisset; könnet ihr die Weite der Sonne von der Erde TS finden (§. 20. Trig.). W. Z. T. W.

Die 1. Anmerkung.

281. Je genauer man die Weite der Sonne zu suchen sich bemühet, je grösser kommet sie heraus, also, daß sie die alten Astronomi alle unstreitig viel zu klein ansetzen. Wendelinus hat die Weite der Sonne von der Erde 13751 halbe Diametros der Erde, und daraus ihre Paralaxin 15 Secunden gefunden, und Cassini auf seine Art nur 10 Secunden, mit welchem Flammstädt übereinkommet, da sie Ricciolus selbst noch 25 machet. Ja de la Hire setzet sie nur 6”.

Zusatz.

282. Da ihr die Verhältniß der Weite der Planeten zu der Weite der Sonne von der Erde haben könnet (§. 278.); könnet ihr auch aller übrigen Planeten Weite von der Erde finden.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_471.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)