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einen hellen Glanz antreffen (§. 57. Optic.): dieses aber wird sich erst unten erweisen lassen. Daher scheinet uns der anbrechende Tag wie ein heller Circul vor der Sonne über den Horizont zu fahren.

Die 24. Aufgabe.

117. Aus der gegebenen Höhe des Aequatoris zu finden, wie lange an einem Orte der Tag die ganze Nacht durchschimmert.

Auflösung.

Ziehet von der Höhe des Aequatoris, oder seiner Tiefe an dem nordlichen Theil des Meridiani 18° ab; so bleibet die geringste Declination der Sonne übrig, welche sie haben kan, wenn der Tag die ganze Nacht durchzuschimmern anfänget und aufhöret.

Z. E. in Halle ist die Höhe des Aequatoris 38° 22’, und also die verlangte Declination der Sonne 20° 22’. Nach dem de la Hire[WS 1] (Tab. Astron. p. 7.) ist die Declination der Sonne 20° 22’ 49’’ wenn die Sonne im 1° und im 29° ist. Derowegen muß die Zeit über, das ist, von dem 21 Maji bis den 22 Julii, der Tag daselbst die ganze Nacht durchschimmern.

Die 25. Aufgabe.

118. Aus der gegeben Polhöhe den Anbruch des Tages und das Ende der Abenddemmerung zu finden.

Auflösung.

1. Richtet die Himmelskugel auf 12 Uhr (§. 81.).

2. Wendet sie so lange, bis der dem Orte der Sonne

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 408. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_408.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)