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Beweis.

Wenn der Mittelpunct des Quadrantens C im Mittelpuncte der Erde T stünde; so hätte der Bogen AR so viel Grade als der Bogen NM (§. 28. Geom.). Nun ist es aber in Ansehung der Sonne und Fixsterne gleich viel, ob ihr auf der Fläche der Erde in C, oder in ihrem Mittelpuncte T stehet (§. 59.). Derowegen muß auch in diesem Falle der Bogen AR so viel Grade haben, als der Bogen NM. Der Bogen AR aber ist die Höhe des Sternes (§. 55.). Also wisset ihr, wie viel Grade der Stern über den Horizont erhaben ist. W. Z. E.

Zusatz.

61. Wenn ihr die Mittagshöhe eines Sternes verlanget, müsset ihr den Quadranten QCN auf der Mittagslinie perpendicular aufrichten: so stehet er im Meridiano.

Der 1. Lehrsatz.

62. Die Höhe des Aequatoris AR machet mit der Polhöhe PH 90 Grad. [Fig. 1]

Beweis.

Denn HZR hält 180° (§. 20.) und PA = 90° (§. 14.). Derowegen ist HZR — PA = HP + AR = 90°. W. Z. E.

Die 3. Aufgabe.

63. Die Polhöhe an einem Orte zu finden.

Auflösung.

1. Wenn des Winters die Nacht länger als 12 Stunden ist, und also der Polarstern zweymal

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_388.jpg&oldid=- (Version vom 27.3.2019)