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Der Aetti seit:


     Du gute Burst, ’s cha frili sy, was meinsch?
’s chunnt alles jung und neu, und alles schlicht

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im Alter zu, und alles nimmt en End,

und nüt stoht still. Hörsch nit, wie ’s Wasser ruuscht,
und siehsch am Himmel obe Stern an Stern?
Me meint, vo alle rühr si kein, und doch
ruckt alles witers, alles chunnt und goht.

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     Je, ’s isch nit anderst, lueg mi a, wie d’ witt.

De bisch no jung; uärsch, i bi au so gsi,
jezt würds mer anderst, ’s Alter, ’s Alter chunnt,
und woni gang, go Gresgen oder Wies,
in Feld und Wald, go Basel oder heim,

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’s isch einerley, i gang im Chilchhof zu, –

briegg, alder nit! – und biß de bisch wien ich,
e gstandene Ma, se bini nümme do,
und d’ Schof und Geiße weide uf mi’m Grab.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/191&oldid=- (Version vom 25.11.2023)