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und zur Längs- und Querachse symmetrische Grundrisse haben. Schmidt suchte nach einer organischen Überleitung aus dem Rechteckgrundriß in den untersten Geschossen zum Achteck der Spitze. Künstlerische Wirkung stand ihm höher als ein starres geometrisches Prinzip. Auf Säulen verzichtete er in der Variante völlig. Die ersten Einwände der Kommission hatten ihn zu gewaltiger Steigerung seiner künstlerischen Kraft angespornt. Eine nochmalige Änderung seiner Pläne auf Grund des Schluß­berichtes würde die Kommission auch nicht völlig befriedigt haben. Sein Turmideal war ein anderes, als das der Kommission beziehentlich Exners. Barock und Klassizismus standen sich gegenüber.


3. Der Gegensatz Exner und der Rat beziehentlich Schmidt.
Vorgänge unter Prinz Xaver.


1767,  14. April. Der Rat erhält die Entscheidung Xavers.
24. April. Unterredung der Ratsvertreter mit Exner.
29. April. Exner reicht sein Promemoria ein.
5. Mai. Xaver bewilligt Exners Forderungen.
7. Mai. Exner stellt seine Forderungen an Bormann.
15. Mai. Das genehmigte Promemoria Exners kommt an den Rat.
30. Mai. Ratssitzung in Gegenwart Exners.
16. Juni. Bericht Exners an den Rat über Änderung des Innern.
 
Der Rat sistiert den Bau.
19. Juni. Der Stadtschreiber wird zum Präsidenten des Geheimen Konsils berufen.
20. Juni. Eingabe des Rates, es möge bei dem Ausgeführten bleiben, und der Bau unter Exners Obsicht, aber unter des Rates Direktion erfolgen.
25. Juni. Das Kabinett gibt auf Verlangen die Schmidtschen Pläne zurück.
30. Juni. Vortrag Exners ans Geheime Kabinett eingereicht mit Abschrift seines Berichtes an den Rat.
8. Juli. Das Oberkonsistorium verlangt Rechtfertigung Schmidts. Beide sollen Anschläge fertigen.
11. Juli. Exner weigert sich, einen Anschlag zu fertigen. Seine Risse habe das Kabinett.
22. Juli. Exner erklärt wieder, seine alten Risse seien beim Kabinett, die neuen (vom Innern) habe er der Oberbaukommission noch nicht kommuniziert.
22. Juli. Die Exnerschen Risse sind nicht im Kabinett.
30. Juli. Exner überschickt seine approbierten Fassaden.
31. Juli. Verteidigung Schmidts gegen Exner.
13. August. Ratseingabe ans Oberkonsistorium.
26. August. Eingabe vom Geheimen Konsil ans Kabinett.
30. September.      Xaver übersendet das Material an den Gouverneur zur Verhandlung in der Oberbaukommission.
26. November.      Exners Randbemerkungen zur Eingabe Schmidts vom 31. Juli 1767.
1768,  14. Januar. Gutachten der Oberbaukommission.
27. Januar. Bericht des Gouverneurs an Prinz Xaver.
22. Februar. Abgabe des Berichts im Kabinett.
 
. Februar. Audienz Exners bei Xaver.
25. Februar. Entwurf Ferbers für Xavers Entschließung.
27. Februar. Vortrag Ferbers über die verschiedenen Entschlußmöglichkeiten.
1. März. Vorläufige Entschließung Xavers. Der Turmbau soll nach Exners Plan beginnen, die inneren Pfeiler zunächst noch liegen bleiben.
 
18. März. Der Rat erhält die Resolution.
7. April. Ratssitzung. Exner anwesend.
8. April. Okularinspektion des Turmgrundes.
1. Juni. Exner verlangt mehr Handlanger und teilt Bormann mit, daß er Mauerwerk hat heraus­nehmen müssen.
3. Juni. Der Rat bittet beim Geheimen Kabinett um Rückgabe der Schmidtschen Pläne.
11. Juli. Exner reicht seine Innenpläne mit Attiqua und neuen Pfeilern ans Kabinett ein.
23. Juli. Ferber schlägt diese Pläne zur Approbierung vor.
4. August. Xaver beschließt die Wegreißung der Schmidtschen Pfeiler.


Empfohlene Zitierweise:
Alfred Barth: Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche. C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1907, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alfred_Barth_Zur_Baugeschichte_der_Dresdner_Kreuzkirche.pdf/91&oldid=- (Version vom 16.4.2024)