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Es ist diese gedörrte Tannenzapfe ein sehr schönes Brennmaterial und vorzüglich geeignet zur Bereitung von Plattstählen, welche durch dieses Brennmittel viel weniger leiden, als durch Kohlenfeuerung.

Auch die Gänse- und übrige Viehzucht ist in Schneckengrün nicht unbedeutend und werden von hier aus viel Bettfedern von Federhändlern abgeholt, die natürlicher Weise die hiesige ganze Umgegend heimsuchen.

Nahe bei Schneckengrün liegt das Königl. Forsthaus Reiboldsruh, welches eine herrliche Aussicht bietet.

Der hiesige Königl. Forst ist eine wohl bestandene Waldung, wozu der frühere Förster Ranft viel dazu beigetragen hat.

Schneckengrün mit Reiboldsruh ist nach Leubniz eingepfarrt.

Merkwürdig ist, dass an der Südseite des schneckengrüner herrschaftlichen Erbbegräbnisses in Leubniz ein aufrechtstehender Leichenstein sich befindet, welcher Namen eines Herrn von Feilitzsch mit trägt, obschon man nie eine gewisse Nachricht erlangen konnte, dass Schneckengrün ein Mal einer Familie von Feilitzsch gehörte.

Die übrige Beschreibung der kirchlichen Verhältnisse ist schon bei dem Rittergute Leubniz in diesem Album berücksichtigt worden, so dass solche nicht wiederholt zu werden braucht.

Bis zur Einführung der neuen Gerichtsorganisation hatte Schneckengrün seine eigne Gerichtsbarkeit, wozu Antheile von den oben erwähnten Dörfern gehörten. Jetzt gehört Schneckengrün das Dorf und Rittergut zu dem Gerichtsamte Plauen.

Schneckengrün hat 56 bewohnte Gebäude mit 255 Consumenten.

M. G.     




Werda


auch Wehrdaw, Werdaw valgo Wehr liegt auf einer Hochfläche, welche von frischen Winden immer bestrichen wird, 11/4 Stunde nördlich von Schöneck, 2 Stunden östlich von Oelsnitz, 3 Stunden südöstlich von Plauen, 11/2 Stunde westlich von Falkenstein, durch den Ort von Osten nach Westen führt die vom Erzgebirge nach Baiern erbaute Chaussee.

Werda ist rein sorben-wendischen Ursprungs und hatte schon frühzeitig eine kleine Burg die ursprünglich zur Herrschaft Falkenstein gehörte. Nach der Reformation war das Rittergut in den Händen der Familie von Dölau, 1598 besass es Junker Ernst von Dölau, dessen Frau Gemahlin, Sabina, eine geborne von Seitewiz gewesen ist. Von diesem Ernst von Dölau kam das Gut gegen 1620 an Junker Adam von Tettau, der früher in Mechelgrün, zuletzt in Jägerswald lebte. Dieser verkaufte es an seinen Vetter Siegismund von Tettau auf Buch- und Weistroff. Er selbst stirbt im Jahre 1626 in Kottengrün. Nach des Sigismund von Tettau Tode kam das Gut an dessen ältesten Sohn Wolf Ernst von Tettau, der einen schweren Anfang hatte, da während seiner Minderjährigkeit und der seines Bruders im Jahre 1634 das Schloss mit allen Wirthschaftsgebäuden ein Raub der Flammen wurde, welche die feindlichen Kroaten verursacht hatten.

Von diesem Tettau kam das Rittergut an Georg Röhn, Oberförster in Auerbach; von diesem an Christoph Röhn, welcher es an Moritz Heinrich von Trützschler auf Falkenstein und Oberlauterbach verkaufte, von welchem es durch Erbschaft wieder an Julius Heinrich von Trützschler, Hauptmann in Preussischen Diensten, überging. Die Herren von Trützschler haben aber nie hier gewohnt, sondern das Gut durch Hofmeister bewirthschaften lassen.

Unterm Jahr 1763 finden wir als Erb- Lehn- und Gerichtsherrn

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/286&oldid=- (Version vom 24.2.2017)