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der Elster, welche hier, durch das schöne Thal von Oelsnitz kommend, dahinfliesst und bis Plauen zu beiden Seiten das Auge durch die herlichsten Auen ergötzt. Rechts, Magwitz gegenüber ergiesst sich der Taltitzer Bach, von Losa und Taltitz kommend, in die Elster.

Magwitz hat wohl nie, wie einige meinen, in den frühesten Zeiten zur Herrschaft Planschwitz mit Stein gehört, sondern war wohl nach Unterjochung der Sorben-Wenden in hiesiger Gegend der Voigtei Voigtsberg mit Oelsnitz einverleibt, was auch schon daraus klar wird, dass Magwitz stets seine eigenen beliehenen Besitzer hatte.

Magwitz ist, wie wir schon früher bei Planschwitz näher erzählt haben, nach letzterem Orte eingepfarrt.

Von allen früheren Besitzern von Magwitz, namentlich der Familie von Falkenstein, finden sich daher auch noch mehrere Monumente.

An der herrschaftlichen Magwitzer Kapelle, welche späteren Ursprungs ist, befindet sich eine Tafel mit dem Reitzensteinischen Wappen von Christoph Heinrich von Reitzenstein, welcher im Jahre 1706 auf Schwarzenbach am Walde gestorben ist.

Das Geschlecht derer von Reitzenstein hatte in damaliger Zeit und die früheren Jahrhunderte hindurch grosse Besitzungen in diesem Theile des Voigtlandes. Die von Reitzenstein waren mit Posteck beliehen, die von Reitzenstein nannten sich Gerichtsherrn von Schwandt, die von Reitzenstein lebten auf Schönbrunn u. s. w. Jetzt blüht dieses Geschlecht noch in Baiern, wo sie ebenfalls schon in früherer Zeit ansässig waren.

Der Gasthof Rosenthal an der Hofer Chaussee und ungefähr 10 Minuten von Magwitz entfernt gelegen, diente lange Zeit als Versammlungsort der Herren Rittergutsbesitzer aus hiesiger Gegend.

In den Jahren 1848 und 1849 hörte Rosenthal auf, ein Vergnügungsort zu sein. An deren Stelle traten die damaligen Volksvereine, die hier ihre Versammlungen hielten, welche über die Geschicke Sachsens, über die Geschicke ganz Deutschlands hier mit entscheiden wollten.

Hier und in Magwitz ist die Elster sehr fischreich, und vorzüglich ist es Oelsnitz, welches von hier seinen Fischbedarf bezieht.

Das unmittelbar bei Magwitz gelegene Dörfchen Goswein, welches jetzt nur noch aus einzelnen Häusern besteht und zu Magwitz gezählt wird, soll früher ein ansehnliches Dorf gewesen und von den Hussiten zerstört worden sein.

Dieses Goswein mit Siebenhitz und Rosenthal hat jetzt 9 bewohnte Gebäude mit 10 Familienhaushaltungen und 48 Einwohnern, wogegen die Häuserzahl in Magwitz sich auf 21 berechnet, worinnen sich 11 Familienhaushaltungen und 138 Einwohner befinden.

Magwitz mit Goswein, Siebenhitz und Rosenthal gehört zum Gerichtsamt Oelsnitz, zum Bezirksgericht, zur Amtshauptmannschaft Plauen, zum Regierungsbezirk Zwickau.

M. G.     



Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/197&oldid=- (Version vom 7.1.2017)