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regelmässigen Hof, wozu noch die 800 Schritte weiter im Westen stehende Schäferei zu rechnen ist.

Das Rittergut selbst hat gute Felder, herrliche Wiesen, schöne Waldungen und ist überhaupt gross an Areal.

Als schriftsässiges Rittergut hatte es vor der neuen Gerichtsorganisation Antheile an Rottmannsdorf, Stenn und Unter-Neumarkt, auch gehörte dazu das Dorf Ebelsbrunn und das Dorf Schönfels, in Allem über 1200 Unterthanen.

Neuschönfels ist nach Altschönfels eingepfarrt. In dieser Kirche zu Altschönfels befinden sich über dem Altare die beiden herrschaftlichen Capellen.

Der die Kirche umgebende Gottesacker enthält ausser einigen Leichensteinen nichts Merkwürdiges. Nur links vom Eingangsthor ist das erbaute Hempel’sche Erbbegräbniss sichtbar.

Dieses Erbbegräbniss rührt nicht von dem jetzigen Besitzer des Gutes Neuschönfels her, sondern vom Jahre 1771, wo der damalige Pachter des Rittergutes Neuschönfels, Tobias Hempel, daselbe gründete und zu dessen Unterhaltung die Zinsen von 50 alten Schocken legirte, sowie 13 alten Schocken für den Schullehrer zum Unterricht für ein armes Kind.

Nach eine spätern Bestimmung sollten die Zinsen von den der Kirche legirten 50 alten Schocken alljährlich zum Kapital geschlagen und nicht eher verwendet werden, als bis das Kapital die Summe von 1000 alten Schock erreicht habe. Dieser Fall ist nun eingetreten und kommt der Kirche sehr zu Statten, da sie ausserdem kein Vermögen besitzt.

Wer Freund der Obst- und Baumzucht ist, gehe hierher und beschaue sich eine gute interessante Pflege.

Der frühere Pastor Klinkhardt hat diese Cultur der Pomologie ins Leben gerufen, die sich bis auf die heutigen Tage erhalten hat.

Bei Neuschönfels baut man die Eisenzeche Neujahr, wo man auch zolligen Quarz und sogenannten Bienenrost findet.

Neuschönfels, welches in geringer Entfernung von Altschönfels nach Süden zu 2 Stunden von Zwickau liegt, besteht aus 26 Häusern und die Einwohnerzahl beider Theile des Dorfes beträgt 900 Seelen, welche dem Gerichtsamte Zwickau angehören.

Neuschönfels wie Altschönfels liegen zwischen den Dörfern Gospersgrün, Tannhof, Unterneumark, Rottmannsdorf und Stenn, unfern der Plexe, wohl zu unterscheiden von der Pleisse.

Der Bach dieses ersteren Namens heisst bis zur Schönfelser Mühle das Schönfelser Wasser und entspringt im Schönfelser Walde, folglich nicht gar weit vom Lindenborn, welchen man gewöhnlich aber fälschlich für den Hauptquell der Pleisse hält; der Bach erhält gleich anfangs eine Menge kleinere Nebengerinne und kommt daher schon ziemlich stark unter den Schönfelser Schlossberg, wo er doch kaum erst eine Stunde lang ist.

Er bildet nun den tiefen, vorzüglich vom Schlosse herab sehr interessanten Plexengrund, den rechts die genannte kleine Waldung einschliesst.

Die Höhen an der Ostseite sind ungleich bedeutender und steiler, als die im Westen, und bestehen, gleich dem Schlossberg aus Basaltwacke, ohne aber eigentliche Kegelspitzen zu bilden.

Die Plexe geht bei Gospersgrün in das Thal des Neumarker Wasser aus, welches viel weiter und anmuthig, obgleich weniger schön als das der Plexe ist.

Im Plexengrunde giebt es einen, zu Neuschönfels gehörigen Teich mit einer Insel, wo sich ehedem ein Einsiedler aufhielt.

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Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen IV. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1856, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_IV.djvu/313&oldid=- (Version vom 17.8.2017)