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Im 19ten Jahrhundert gehörte es einem Beilich und jetzt Herrn von der Beck in Dallwitz.

Zum Gute gehört eine Mühle, ein anderes Zubehör ist nicht vorhanden.

Die Einwohner sind nach Lenz eingepfarrt und stehen unter dem Gerichtsamte Grossenhain.

Ganz Zschauitz hat 40 Häuser und über 200 Bewohner.

Zschepa, oder richtiger Gross- und Klein-Zschepa in ebener und fruchtbarer Gegend, zwischen den Dörfern Kobenthal und Lorenzkirchen gelegen, 1¼ Stunde von Strehla entfernt.

Das hiesige Rittergut hatte früher die Ober- und Erbgerichte im Orte, war aber bis ins vorige Jahrhundert hinein ein Vorwerk oder Beigut von Cottewitz, indem dasselbe der Kurfürst August 1583 dem Quedlinburger Amtmann Hieronymus Pflug überlassen hatte, welcher Cottewitz ebenfalls besass. Erst 1752 kam das Gut in andere Hände und zwar an die Baronesse, von Kayserlingk. Zu Anfang des 19ten Jahrhunderts war Erb-, Lehn- und Gerichtsherr ein Herr Walther und jetzt besitzt es Herr von Egidi auf Kreinitz.

Eingepfarrt sind die Bewohner nach Lorenzkirchen und die 300 Einwohner müssen im Gerichtsamte Strehla Recht suchen.

Zschieschen, dicht an der Südseite der Stadt Grossenhain gelegen, erhebt sich das alte ehrwürdige Schloss mit seinen im Viereck erbauten Wirthschaftsgebäuden und Stallungen und erinnert an schöne ritterliche Zeiten.

Es gehört zum Gute weiter nichts, als die sogenannte Catharinenmühle. Das Gut selbst war früher Klostergut und gehörte später zur Stadt Grossenhain; dann war es lange Zeit im Besitze der Familie Rothe.

Jetzt gehört es der Stadt Grossenhain.

Eingepfarrt ist Zschieschen nach Grossenhain und die 100 Einwohner vom Orte gehören auch in das Gerichtsamt Grossenhain.

Wunschwitz, früher Windschwitz und Wendschwitz, gegen 1000 Schritte südwestlich von Heynitz, also 1¾ Stunde nordöstlich von Nossen, 1½ Stunde von Siebenlehn und 2¾ Stunde von Meissen, an der Meissen-Freiberger Strasse gelegen auf einer Höhe, die nach West hin noch mehr ansteigend, der Rodewitzer Berg genannt wird und dem tiefen Trübischthale mehrere Bäche zusendet.

Ein neuer, abgelegener Theil vom Orte heisst Neuwunschwitz. Das dasige Rittergut ist mit Heynitz combinirt und gehörte vor 400 Jahren den Herren von Gaudelitz.

Zu dem altschriftsässigen Rittergute Wunschwitz gehörten vor der neuen Gerichtsorganisation noch die Dörfer Görna, Löbschütz, Wuhsen und ein Antheil von Grötzsch, auch die Wetzelmühle und die im Osten an der Triebische schön gelegene Kattwitzmühle waren einverleibt, welche Orte im 15ten Jahrhundert zur Sudpanie Suppen gehörten. Im Jahre 1543 wurden die 5 Gebrüder von Heynitz als Erben ihres Vaters Albrecht unter andern Gütern auch mit dem Vorwerk Wunschwitz beliehen.

Nach deren Tode überkam Jobst allein Heynitz und Wunschwitz; dann erbte das erstere Hans und das letztere Nicol und von diesen kam es auf Nicol, dann auf Hans Heinrich, dann auf einen Damian Christoph. 1728 ging der Sonnensteiner Kommandant Gottlob Rudolph von Heynitz auf Wunschwitz mit Tode ab und dann besass es ein Christian Gottlob, dann wieder ein Christian Gottlob von Heynitz, dem sein Sohn der Amtshauptmann von Heynitz auf Oberlinda folgte, von welchem es an Christinn Gottlob Adolph von Heynitz kam und die dermaligen Besitzer sind die Herren Gebrüder Heynitz.

Das hiesige Rittergut hat zwar keine ausgezeichneten Gebäude, aber doch wohl angerichtete Wirthschaftsräume. Eingepfarrt ist Wunschwitz mit seinen 30 Häusern und 200 Einwohnern nach Heynitz, wogegen dieselben im Gerichtsamte Nossen Recht zu leiden haben.

Zauckeroda, früher Zaucheroda genannt, aus Zauche, ein Name von mehreren Waldungen und aus Roda zusammengesetzt, welches eine im Walde gelichtete Stelle, eine Holzblöse bedeutet, liegt 2 Stunden südwestlich von Dresden und 1¼ Stunde von Tharand.

Zauckeroda als königl. Kammergut war früher das Hauptgut und Döhlen ein blosses Vorwerk, welches im 17ten Jahrhundert getrennt und zu einem neuschriftsässigen Rittergute erhoben wurde, während Zauckeroda amtssässig blieb. Die Güter und deren Besitzer haben wir schon bei Döhlen näher beschrieben, so dass man füglich hier darüber hinweggehen kann.

Das Kammergut steht am südlichen Rande des Dorfes auf einem Berghange und ist von Obstalleen umgeben. Südwestlich davon steht die grosse Dampfmaschine. Denn durch den 1740 begonnenen Kohlenbau ist der Ort lebendig geworden und in Aufnahme gekommen. Im Jahre 1801 wurde hier zur Reinigung der Gruben der tiefe Weisserizstollen angelegt und in den letzten Jahrzehnten sind noch andere Stollen angelegt worden, wovon der eine bei dem Schäferhäuschen mündet und dem Kohlenbau von der grössten Wichtigkeit ist.

Die Einwohner, deren Zahl sich jetzt auf 500 beläuft, beschäftigen sich meist mit dem Kohlenbau, da der Ackerbau nicht beträchtlich ist.

In Zauckeroda vereinigen sich 3 Bäche, welche theils aus Weissig, wo die Zauckerodaer Schäferei sich befindet, theils aus Gross-Opitz, theils aus Kesselsdorf freundliche Thäler bildend herabfliessen und so den Zauckerodaer Bach erzeugen, welcher in die Weisseritz läuft.

Die Zauckerodaer Ziegelei befindet sich unter dem Dorfe am Bache. Die Gebäude des Ritterguts sind neu und in gutem Geschmacke erbaut und von herrlichen Obstalleen umgeben.

Das Unterirdische von Zauckeroda erzeugt vorzüglich gute Schieferkohle zur Maschinen- und Ofenfeuerung und ist über diesen ergiebigen Kohlenbau schon das Nähere bei Döhlen und bei der Beschreibung von Potschappel und des Plauenschen Grundes gesagt worden.

Eingepfarrt ist Zauckeroda nach Posterwitz, ein Ort, der die erste Veranlassung zu dem in hiesiger Gegend angebauten Kohlenbau gegeben, denn hier hat ein Hirt diese Steine zuerst entdeckt.

Zschackwitz, auch Zschäckwitz, 2 Stunden südlich von Dresden, an der Strasse nach Pirna, unfern dem linken Ufer der Elbe gelegen.

Der Ort liegt am nordöstlichen Abhange einer steilen Höhe, 500 Schritte vom Grimmaischen Wasser in einer reizenden Gegend.

Das Gut hat schöne und nicht unansehnliche Gebäude, wovon ein Vorwerk in Quohren sich befindet. Die Lage der Fluren des Gutes sind fruchtbar und reich. Nordöstlich vom Gute liegt die zu demselben gehörige Ziegelei.

Vom Gute selbst hat man eine herrliche Aussicht nach Pillnitz durch den Lockwitzer Grund.

Besitzer dieses Gutes waren von 1411 längere Zeit hindurch die Familie von Ziegler und Klipphausen, die durch den Freiberger Bergbau reich gewordene Familie des Paul Ziegler.

Im 16ten Jahrhundert kam es an den kurfürstlichen Rath Valerian von Krackau, Bruder des bekannten Dr. Georg Krackau; 1612 wurde ein Herr von Lützelburg damit beliehen und 1722 Dr. Moritz Nitzsche. Schon 1752 wechselte der Besitz, indem das Gut in die Hände des Kammersecretair Gerven überging, von welchem es an die Herren Sahrer von Sahr kam, bei deren Familie es sich jetzt noch das Gut befindet.

Das Gut war amtssässig nach alter Verfassung und hatte bis zur neuen Gerichtsorganisation an 750 Unterthanen.

Die Orte Quohren und Laue waren lehnspflichtig nach Zschackwitz und das Gut war mit ½ Ritterpferd beschwert.

Jetzt hat Zschackwitz in 34 Häusen 150 Einwohner, die im Gerichtsamte Dresden Recht suchen und in die Kirche zu Kreischa gepfarrt sind.

Zschochau, 2 Stunden westlich von Lommatzsch, rechts über dem darnach benannten Bächlein, 5 Stunden westlich von Meissen in der fruchtbaren, herrlichen Lommatzscher Pflege.

Nordöstlich vom Orte steigt der Huthübel an, der sonst ein Belvedere trug; nordwestlich beginnt das Eichholz, welches bis Jahna sich erstreckt.

Zschochau ist ein sehr alter Ort und derselbe hat einem Rittergeschlechte im 13ten Jahrhunderte den Namen gegeben. Rüdiger von Schachowen besass 1271 auch Trogen, welcher 6 Hufen an’s Altzeller Kloster verkaufte und übrigens am Meissner Hofe lebte.

Im 15ten Jahrhundert besassen 4 Gebrüder von Schönberg Zschochau nebst einem Antheil von Baderitz; noch im 17ten Jahrhundert war es in den Händen dieser Familie und Caspar von Schönberg auf Schweta war damit beliehen. Erst im Jahre 1638 kam es an die Familie von Rechenberg und im 18ten Jahrhundert wurde es Besitzthum des Geh.-Rath Thomas Freiherrn von Fritzsch, Reichspfennigmeister in den sächsischen Kreisen. Der jetzige Besitzer ist der Oberstlieutenant Bernhardt Albert Freiherr von Fritzsch.

Der Besitzer von Zschochau ist Collator über die dasige Kirche und Schule und hatte derselbe noch die Lehn über ein Gut zu Clanschwitz und Antheile an Lützschniz und Rappen, die gesammten Unterthanen bildeten eine Commun von 25 Hufen.

Das Gut selbst hat schöne Gebäude, nutzbare Felder und Wiesen nebst einer starken Kalkbrennerei und war mit 2 Ritterpferden belastet.

In etwa 50 Häusern leben 300 Einwohner, die im Gerichtsamte Lommatzsch Recht leiden und ihre eigne Kirche im Orte haben, in welche noch Beutig und Lützschnitz gewiesen sind. Im Orte befindet sich eine kleine Mühle und ein Wirthshaus.

Zockau, 2 Stunden südwestlich von Bautzen, 2 Stunden von Bischoffswerda in fruchtbarer und belebter Gegend gelegen.

Es kommt das hiesige Rittergut in den Urkunden schon vor 600 Jahren vor und Zockau war ein Dorf der Meissner Bischöfe, die es erst 1460 ihren Vasallen, den Herren von Bolberitz verliehen und zwar mit 11 Thlr. 14 gGr. und 41 Scheffel Zinsen, 24 Pflügen, 30 Sensen und einen Teich, jedoch ohne Obergerichte, die der Bischof durch seine Behörde zu Stolpen übte. Noch 1559 bestand dieses Verhältniss, später hatte es dieselben Besitzer mit Gaussig, wohin es eingepfarrt ist und gehört jetzt zum Schall-Riaucourschen Familien-Fideicomniss.

Südlich von Zockau steigt der grosse Burkauer Berg empor, welcher eine Art Mittelgebirge bildet.

Es ist Zockau kein unbedeutendes Dorf und erstreckt sich in nordnordwestlicher Richtung ziemlich lang, erreicht ein Bächlein, welches zu den Quellbächen des Schwarzwassers gehört.

Die hiesigen Einwohner, deren Zahl über 300 beträgt, gehören unter das Gerichtsamt Bautzen.

Zeschnig liegt ⅝ Stunde nordwestlich von Hohnstein und über dem Hohnsteiner Grunde, 1½ Stunde von Dittersbach, 1¼ Stunde von Wehlen und Lohmen am Rande der sächsischen Schweiz gelegen.

Das amtssässige kleine Rittergut war früher ein blosses Vorwerk von Hennersdorf und gehörte denen Nebure von Metzenhofen, 1547  ???

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/380&oldid=- (Version vom 31.12.2017)