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?ensura mellis, quae vulgarite Stoernitze vocatur, in villa Luge ?ngulis annis recipiendas Sub sigillis dictorum Burggraviorum appen? Datum Donyn ao 1321 Nonas Decembris.

Nach der Reformation muss es an Pirna gekommen sein, worauf es an den Kurfürsten Johann Georg zurückgefallen ist, welcher die Dörfer Sürsen, Mügeln und Heydenau Herrn Joachim von Los auf Pillnitz und Schönfeld vererbte und mittelst Rescripts des Kurfürsten vom 23sten October 1649 wurde das Gut Sürsen, wie Günther von ?nau solches von seiner verstorbenen Ehefrau Sophien Sibyllen von ?nau geb. von Los testamentweise überkommen und an Rudolph von ?itschütz auf Röhrsdorf veräussert, letzterem verliehen.

Der Sohn desselben, Hans Carl von Neitschütz verkaufte Sürsen im Jahre 1683 an den Appellations- und Oberconsistorialrath Dr. Adam Christoph Jacobi.

In der Jacobischen Familie ist das Gut Sürsen bis in die neuesten Zeiten verblieben, bis solches im Jahre 1823 von Carl Friedrich Jacobi den Dr. August Ferdinand Hauschild testamentarisch vererbt und von diesem an Herrn Geheimrath von Globig veräussert wurde, in dessen Familie es sich jetzt noch befindet.

Das Gut Sürsen hatte zwar die Schriftsässigkeit erlangt, nie ?er herrschaftliche Gebäude, auch eine Kirche existirt von jeher hier nicht, vielmehr ist Sürsen stets nach Dohna eingepfarrt gewesen, dagegen hat es sein eignes Schulhaus, über welches die Schulgemeinde ? dem Oberpfarrer in Dohna die Collatur übt. Sürsen der Ort liegt sehr hoch und man hat von dem höchsten Punkte, dem Gulkenhügel gegen Ost, Nord und Süd eine herrliche Aussicht.

Die Einwohner nähren sich vom Ackerbau und der Viehzucht.

Ersterer wird wegen des vorzüglichen Bodens mit grossem Nutzen betrieben.

Man erbaut vorzüglich schönen Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Wicken, Hirse und Erdbirnen, auch etwas Flachs. Die Baum? ist sogar bedeutend zu nennen.

Sürsen hat 14 Güter, 1 schönes, massives Gemeindehaus, 4 Gärtner, 7 Häusler und ist das Ansehen der Gebäude ein schönes, da es nach dem letzten Brande vorzüglich auch symetrisch und massiv wieder gebaut worden ist.

Die Einwohner, deren Zahl über 200 betrügt, sind dem Gerichtsamte Pirna unterworfen.

Stösitz, auch Stöschitz, und Stösswitz genannt, liegt 1¼ Stunde westlich von Riesa, 2¼ Stunde von Oschatz in der fruchtbaren, ?nen Jahna-Aue.

Dieser alte aus der frühen Wendenzeit stammende Ort gehörte ursprünglich einer Familie gleiches Namens, die es lange behauptete, im Jahre 1368 das Gut an Meinhard von Limbach kam; allein ?n 1309 befand es sich nicht mehr im Besitze dieses Geschlechts, ?ern wir finden hier Wiesand und Leonhardt von Ragewitz, im J. 1466 Kunz von Ragewitz und im Eigenthume dieser Familie blieb es ?gesetzt bis zum Jahre 1619, wo Alexander von Ragewitz es an den Kurfürsten Johann Georg I. 10 Jahre vor seinem Tode verkaufte.

Im Jahre 1620 wurde Christoph von Loos auf Schleinitz damit beliehen, welcher eine geborne von Schleinitz zur Frau hatte.

Dieser erbaute ganz neue Herrschaftsgebäude. die aber blos bis ? standen. Das jetzige Herrenhaus ist erst im Jahre 1764 erbaut.

Im Jahre 1664 kam das Gut an Frau Marie Sophie von Miltitz, besass es bis 1688 Heinrich Gebhardt von Miltitz. Im Jahre 1689 ?rirte es dessen Tochter Johanne Louise von Miltitz, durch welche ?eren Gemahl Adolph Christoph von Neidschütz erhielt.

Erst im Jahre 1732 fiel es Herrn Georg von Carlowitz durch ?mählung zu und seil 1754 hatte es Hans Adolph von Carlowitz, der Erbauer des jetzigen Herrenhauses. Nach seinem im Jahre 1783 erfolgten Ableben erbte das Gut Carl Wilhelm von Carlowitz, welcher 1806 mit Tode abging.

Der Freiherr Karl Leopold von Beust kaufte Stösitz im Jahre 1808 und dieser überliess es schon 1814 dem Herrn Johann Gottfried Hottewitzsch, bei welcher Familie das Gut sich jetzt noch befindet.

Das schöne, prächtige Herrenhaus ist massiv erbaut nebst daranstossenden Wirthschaftsgebäuden mit Backhaus und Branntweinbrennerei. Diese Gebäude werden sämmtlich von englischen Anlagen umgeben.

Nach alter Verfassung war es ein altschriftsässiges Erb- und Allodialgut mit 4 Acker Garten, 253 Acker Feld, 32 Acker Wiesen und 64 Acker Holzung. Im Jahre 1827 wurde das Gut auf 86300 Thlr. taxirt, jetzt hat sich dessen Werth um ein Mal so viel erhöht.

Schriftsässig gehörte zu diesem Gute ein Theil von Panitz und ganz Plotitz.

In hiesiger Gegend, namentlich bei Plotitz vermuthete man früher Silbererze, weshalb Herr, von Carlowitz hier eine Zeche im vorigen Jahrhundert anlegte.

Das zu Tage geförderte Erz enthielt aber im Centner nur ¼ Loth Silber, weshalb der Bau liegen bleiben musste.

Man findet aber bei Stösitz Agathe, Feuer- und Holzsteine, auch Bergkrystallkiesel, den Zabeltitzer Diamanten gleichend.

Einer besondern Erwähnung verdient hier noch des serbischen Götzenbildes, welches auf dem Boden des Herrenhauses aufbewahrt wird und der Sage nach aus dem Poltschener See gerettet worden ist.

Eine Kirche befindet sich im Orte nicht, vielmehr ist Rittergut und Dorf nach Staucha gepfarrt, wohl ist aber eine Schule im Orte.

Die Einwohner, die in 12 Häusern über 100 Seelen zählen, sind in das Gerichtsamt Oschatz gewiesen.

Steinigt-Wolmsdorf, auch Wolframsdorf, Wolfersdorf in allen Urkunden genannt.

Steinigt-Wolmsdorf wird es zum Unterschiede von Langen-Wolmsdorf bezeichnet und führt, diesen Namen vom steinigten Boden.

Der Ort liest 3 Stunden von Neustadt in der wendischen Pflege des frühern Amtes Stolpen, gehört aber zum Meissner Kreise. Die Grenze Böhmens liegt ½ Stunde von hier entfernt.

Das hiesige Rittergut war nach aller Verfassung altschriftsässig und wurde mit einem Ritterpferde verdient. Ihm standen die Obergerichte über den Ort, so wie über einen Theil von Ringenhain und Oberneukirch zu.

Das Gut selbst ist nicht gross und auch die Rittergutsgebäude zeichnen sich nicht besonders aus, doch sind die dazu gehörigen Wirthschaftsräume praktisch und gut für die Oeconomie und den Bedarf eingerichtet.

Der Boden des Gutes ist nicht besonders gut, doch werden Kartoffeln und Sommerkorn im reichen Maasse erbaut.

Steinigt-Wolmsdorf, das Gut, gehörte im 13ten Jahrhundert zu den reichen Besitzungen der Grafen von Dohna, dieser wahrhaft ritterlichen Herren, worauf es in die Hände derer von Haugwitz kam, die es bis zum 17ten Jahrhundert besassen.

Im Jahre 1619 war Georg von Starschedel damit beliehen, im Jahre 1655 Christian Hartmann, dann der Consistorialrath Dr. Beyer und der Landbaumeister Berger, dann des ersteren Erben.

Im Jahre 1764 kam der Hofcommissar Gastel im Besitz und im 19ten Jahrhundert finden wir es in den Händen des Herrn Christian Gottlob Schmalz.

Der jetzige Besitzer ist Herr Baron von Oppen-Huldberg, welcher Collator über dasige Kirche und Schule ist.

Die Kirche wurde schon im Jahre 1363 erbaut und im17ten Jahrhundert erneuert und erweitert. Eingepfarrt ist der Ort Weifa.

Im 17ten Jahrhundert wurden hier einige vergebliche Versuche mit Bergbau auf den sogenannten Goldgruben gemacht.

Vor 150 Jahren wohnten hier auch viel Weber, welche grobe Sack- und Packleinwand in solcher Menge fertigten, dass eine bedeutende Anzahl Schocke jährlich ausgeführt wurden.

Ausserdem befindet sich in dem nicht unansehnlichen Orte eine Mühle, ein Gasthof und über 200 Einwohner, die zum Gerichtsamte Schirgiswalde gehören.

Wildberg, zwischen Meissen und Dresden in einer der reizendsten Gegenden des Sachsenlandes, dicht an dem Weisstropper Gebirge gelegen, welches mit seinen Rebenhügeln im Sonnenglanze herrlich prangt.

Am schönsten wird die Aussicht, sobald man die Weisstropper Höhe bestiegen hat.

Wildberg, der Ort, theilt sich in Vorder- und Hinter-Wildberg, zusammen gerechnet sind in beiden Theilen über 50 Häuser mit 400 Einwohnern.

Das Rittergut befindet sich am südlichen Ende des Dorfes, ist nicht allzu gross und hatte weiter keine Gerichtsuntergebenen vor der neuen Gerichtsorganisation.

Es gehören dazu schöne Weinberge, Aecker und Wiesen, auch die Holzung ist ergiebig.

Nach alter Verfassung gehörte das Gut zu den neuschriftsässigen und wurde mit ½ Ritterpferd verdient.

Von dem Orte entlehnte ein altes Adelsgeschlecht seinen Namen. Im Jahre 1429 besass Thu Bust von Wildberg das Gut, welcher auch Sornitz bei Meissen in Lehn hatte.

Im 15ten Jahrhundert wurden Georg und Dietrich von Miltitz nebst allen übrigen Gütern des Miltitzer Ländchens mit Wildberg beliehen, im 16ten Jahrhundert gehörte es der Familie Berbisdorf, zu Anfang, des 17ten Jahrhunderts aber Herrn Dr. Siegismund Rehling.

Später war es mit Gauernitz combinirt, wie dies unter dem Artikel Gauernitz zu finden, wurde aber 1745 wieder getrennt, gehörte zu Anfang des 19ten Jahrhunderts einem Herrn Müller und 1827 einem Herrn Geissler, in dessen Familie es sich jetzt noch befindet.

Jeder Naturfreund wird hier gern verweilen und das Horaz’sche, fern von dem Stadtgewühle u. s. w. in Wahrheit begründet finden.

Die Einwohner besitzen die herrlichsten Wiesen, starken Obstbau und auch einigen Weinbau. Dieselben haben beim Gerichtsamte Meissen Recht zu leiden und sind nach Weisstropp eingepfarrt.

Wilthen, liegt 2½ Stunde südwestlich von Bautzen, 3 Stunden östlich von Bischofswerda, dicht an der Oberlausitz.

Der Ort kommt schon in alten Urkunden von 1228 vor und gehörte den Bischöfen.

Erst 1460 finden wir besondere Besitzer hier und zu dieser Zeit war Wilthen in 2 Rittergüter getheilt, die den Gebrüdern Christoph und Caspar von Haugwitz gehörten und diese Familie besass die Güter bis zum 17ten Jahrhundert.

Dann aber kamen die Güter vereinigt an den Grafen Reinhardt Dietrich von Taube auf Neukirchen und Frankenthal, von welchem Wilthen an dessen Tochter verehel. Geh.-Räthin Baronesse von Miltitz gelangte, der Adam von Bünau folgte, worauf es an die Familie Richter kam.

Die Collatur über die Kirche hat das Domstift zu benutzen; das Recht, die Jagd und die Fischerei steht dem Rittergute zu.

Zum Gute selbst gehört ein ziemlicher Theil des Wilthener Waldes,

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/378&oldid=- (Version vom 3.4.2019)