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Besitzer aus diesem Geschlechte genannt, er war ein tapferer General Friedrichs des Sanftmüthigen, der ihn, als er nebst Kunz von Kaufungen gefangen ward, mit 4000 Gülden loskaufte, gleiches aber dem Kunz von Kaufungen abschlug, weshalb dieser den Raub der Prinzen beschloss und ausführte. Im Jahre 1558 kam Knauthayn durch Heirath auf kurze Zeit an den Schneeberger Berghauptmann Wolf von Schönberg, im selbigen Jahrhundert abermals durch Heirath an die von Dieskau, von denen es im Jahre 1753 nebst dem Rittergute Lauer an die Freiherren, jetzigen Grafen von Hohenthal verkauft wurde.

Bei Gelegenheit der Völkerschlacht zu Leipzig hielt der damalige russische, später preussische General von Thielemann (ein geborner Sachse) in der Pachterwohnung des Knauthayner Schlosses mit dem östreichischen General Giulay am 15. Octbr. Kriegsrath und brach von dort zu dem berühmten Gefechte von Wachau auf. Der Ort selbst wurde von den hin- und herziehenden Truppen hart genug mitgenommen und mehr als einmal flüchteten die Einwohner, die mit Contributionen sehr bedrückt wurden und das Geld zu Hunderten in einem Tage zusammen bringen mussten. Am 19. October zog sich die Flucht der polnischen Uhlanen in furchtbarer Eile durch das Dorf und wenig fehlte, so wäre es bei dieser Gelegenheit noch in Brand gesteckt worden.

Zu dem Gute, dessen Gebäude theilweise in Knautnaundorf liegen, gehören, einschliesslich des dazugehörigen Rittergutes Lauer und der Grundstücke in Knautnaundorf, 508 Acker Feld, 298 Acker Wiesen und Gärten, 414 Acker Wald, Hutweg und Teiche, grösstentheils vorzüglicher Boden.



Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen I. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1860, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_I.djvu/012&oldid=- (Version vom 24.3.2018)