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Knauthayn.




Am Rande der breiten, angenehmen, buschigen Wiesenau der Elster, zwei Stunden südlich von Leipzig, liegt Knauthayn, ein freundliches Dorf mit ansehnlichem Ritttergute und einem der schönsten, auf den Grundfesten der alten Burg errichteten, Privatschlösser Sachsens. Es wurde erst im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts von dem Vorfahren des jetzigen Besitzers, des wirklichen Geheimenraths und ausserordentlichen Gesandten, auch bevollmächtigten Ministers Hrn. Grafen Carl Adolph von Hohenthal erbaut, hat im Grundrisse die Gestalt eines H und ist mit einem herrlichen Garten umgeben.

Seinen Namen verdankt Knauthayn jedenfalls, wie mehrere ähnlich benannte Orte dieses Bezirks, seinen ersten Besitzern, aus dem Geschlechte der Knaut oder Knuth, einem reichen, stolzen Adelsgeschlecht, welches oft, selbst mit dem Landesherrn in Fehde lag; von ihnen wird Thymo oder Dietrich schon 1289 genannt. 1304 waren Carl und Albert Ritter; den letzteren liess Friedrich mit der gebissenen Wange 1316 enthaupten. Bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts sind die Nachrichten über die einzelnen Besitzer von Knauthayn sehr mangelhaft; in dieser Zeit kam es an die von Pflugk, und wird Nickel Pflugk der Eiserne als erster

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen I. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1860, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_I.djvu/011&oldid=- (Version vom 3.6.2018)