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dass er Herr des hiesigen Schlosses war. Im funfzehnten Jahrhundert gehörte Skasska den Herren von der Duba, die schon 1215 in hiesiger Gegend ansässig waren und mit der Stadt Camenz in häufiger Fehde lebten. Heinrich von der Duba schenkte 1432 dem Pfarrer und Schulmeister zu Ossling eine Quantität Holz, und da er auch Hoyerswerde besass, erhielten die Einwohner des Dorfes Skasska freies Streurechen und einiges Holz, sowie das Rittergut jährlich ein Gefälle von mehreren Stämmen Bauholz, welches Privilegium die Rittergutsbesitzer bisweilen landesherrlich bestätigen liessen (das letzte Mal vom Churfürsten Johann Georg II. am 21. December 1668) in neuerer Zeit aber nicht mehr berücksichtigten. Im Jahre 1480 gehörte Skasska mit Döbra Barthel Rober, (Rauber) dessen Vater, Nikol Rauber, 1438 auch Petershain besass. Mit dem Anfange des sechszehnten Jahrhunderts kamen die beiden Rittergüter an die damals reichbegüterte Familie von Ponikau, aus der Hans von Ponikau 1570 auch Weissig besass und die drei Güter um 1590 an seinen Sohn Hans vererbte. Dieser starb 1625 und hinterliess Skasska seinem Sohne Hans Otto von Ponikau, der jedoch das Gut sehr bald an den churfürstlich Sächsischen Obristen und Commandanten der Festung Senftenberg, Johann Friedrich von Knoch, verkaufte, welcher der Kirche zu Ossling 1646 einen neuen Altar schenkte. Ob vor dem Obersten von Knoch Balthasar von Gersdorf kurze Zeit Skasska besass, ist nicht erwiesen, denn die Umschrift einer Uhrglocke auf dem Thurme des Schlosses: „Balthasar von Gersdorf, Oberstwachtmeister, Maria Sophia geb. Keyin 1643“ ist insofern nicht massgebend, als ein späterer Besitzer des Schlosses die Glocke aus einem Gersdorfschen Besitzthum an sich gebracht haben kann. Der Oberst von Knoch verkaufte Skasska 1651 an Hans Christoph von Ponikau, welcher es wieder dem churfürstlich Sächsischen Berg- und Kammerrath Ehrenfried von Klemm überliess. Johann Christian von Klemm, des Kammerraths Sohn, starb am 13. Februar 1713 zu Döbra, Skasska aber mit Trado und Liebegast hatte der andere Sohn August von Klemm geerbt, der das Hauptgebäude des hiesigen Schlosses aufführen liess. Am 28. September 1716 verkaufte August von Klemm Skasska für 32000 Thaler an die verwittwete Oberküchenmeisterin Sophie Eleonore von Haugwitz, geborne von Klengel, die sich später mit dem Freiherrn von Seyffertitz vermählte, und durch Rescript vom 16. Juni 1717 am 29. November desselben Jahres mit Skasska, das indessen allodificirt worden war, belehnt wurde. Nach dreizehnjährigem Besitz überliess die bisherige Besitzerin das Rittergut Skasska dem bekannten Sächsischen Kabinetsminister und Geheimerathe Carl Heinrich Reichsgrafen von Hoym, Herrn auf Schlaventitz, Dürrenhennersdorf, Althammer, Putzkau, Neusalza, Spremberg, Schönbach und Laube, der in demselben Jahre auch Lieske mit Ossling, Döbra mit Trado und Milstrich an sich brachte. Dieser Minister hatte das Unglück sich die Ungnade seines Königs zuzuziehen, namentlich wurde ihm, ausser vielen anderen Vergehen, vorgeworfen, dass er sich bedeutende Willkührlichkeiten mit Staatsgeldern erlaubt habe. Noch befindet sich im Archive zu Skasska der Kabinetsbefehl des Königs August, datirt Königsburg am 27. März 1731, welcher dem Minister die höchste Ungnade verkündete und ihn nöthigte sämmtliche Güter zu verkaufen, damit durch die auferlegte Zahlung von 100000 Thalern, zahlbar halb zur Michaelismesse 1731 und halb zur Neujahrmesse 1732 an die Generalacciskasse zu Leipzig, ein Theil der Verluste gedeckt werde, die er durch üble Verwaltung verursacht haben sollte. Der bedrängte Mann verkaufte 1731 die sämmtlichen hiesigen Güter für 111975 Thaler an seine Schwester Rahel Charlotte verwittwete Gräfin von Vitzthum-Eckstädt, deren Gemahl Kabinetsminister und Oberkammerherr gewesen war, und wohnte mehrere Jahre auf dem Skasskaer Schlosse, da die Gräfin ihm den Niessbrauch der Güter gegen ein Aversionalquantum von jährlich 5638 Thalern 18 Groschen überliess. Der Graf von Hoym hatte bei der gerichtlichen Untersuchung alle gegen ihn vorgebrachten Beschuldigungen eingestanden und an die Gnade des Königs appellirt, die ihm auch bald zu Theil wurde. Im Archive zu Skasska verwahrt man noch im Original das Abolitionsdecret, datirt Dresden am 18. Juni 1731, welches dem skandalösen Prozesse ein Ende machte.

Die Gräfin von Vitzthum starb am 17. März 1753 und ihr Sohn Ludwig Siegfried trat in den Besitz der Güter Skasska, Lieske, Milstrich und Döbra. Er war königl. Polnischer und churfürstlich Sächsischer Geheimerath, Oberkammerherr und bevollmächtigter Minister am Wiener Hofe, Ritter des Andreas- und Alexander-Newski-Ordens, baute an das[WS 1] Schloss zu Skasska die beiden Flügel und hielt sich oft mit zahlreicher[WS 2] Dienerschaft hier auf. Als er den 5. December 1777 mit Tode abgegangen erbten sämmtliche Güter seine drei Söhne, verkauften dieselben aber 1791 an Andreas von Ludwig für 130000 Thaler mit Einschluss der Otterschütz, die später für 12000 Thaler wieder von den Gütern abkam. Nach dem am 27. Januar 1796 erfolgten Tode dieses Besitzers besassen die nachgelassenen drei Söhne das väterliche Erbe mehrere Jahre gemeinschaftlich, bis im Jahre 1801 Skasska mit Liebegast an Carl Friedrich von Ludwig gelangte, welcher Skasska am 24. September 1812 an Adam Wilhelm von Meder verkaufte, der 1832 zu Lindenau bei Leipzig starb, nachdem er schon 1817 das Gut an Friedrich Wilhelm Seebe veräussert hatte. Später gehörte Skasska dem Oberleutnant Klette, nachher dessen Sohne G. Klette, von welchem es 1848 in Besitz des jetzigen Eigenthümers Herrn F. H. von Damnitz kam. –

Auf der Grenze zwischen Ossling und Skasska befindet sich in der Richtung von Norden nach Süden eine ziemlich bedeutende Höhe, welche eine weitumfassende reizende Aussicht gewährt. Eine Volkssage behauptet, dass von diesem Berge ein unterirdischer Gang in das alte Schloss zu Skasska geführt habe, wovon jedoch beim Neubau des jetzigen Edelsitzes keine Spur gefunden wurde. Die zu dem Rittergute gehörige Waldung besteht hauptsächlich aus Nadelholz. – Skasska ist mit Ossling, Lieske (Ljesk), Milstrich, (Jitrow), Döbra, (Debrezy), Trado, (Tradow), Weissig (Wossokej) und Zeissholz (Czissow) in die Kirche zu Ossling eingepfarrt über die dem Rittergute Lieske die Collatur zusteht. Ursprünglich dem Apostel Petrus geweiht stand das Gotteshaus in frühester Zeit unter dem Erzpriester zu Camenz, war später Filial von Wittichenau und erhielt 1434 einen eigenen Pfarrer. Bischof Johann IV. von Meissen (Johann Hoffmann) der 1409 als Rector der Universität Prag mit nach

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dar
  2. Vorlage: zahlreiches
Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Poenicke: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1859, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)