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1504 sich weigerten den Polnischen Prinzen Sigismund als Landvoigt der Oberlausitz anzuerkennen, weil er kein Böhmischer Herr sei, und wurde später Amtshauptmann. Er starb ohne Nachkommen und ruht in der Klosterkirche zu Camenz vor dem Altar. Sein Bruder Nikol, 1516 Landesältester des Budissiner Kreises, war zuerst mit einem Fräulein von Kalkreuth, dann mit einem Fräulein von Ende vermählt und starb 1540. Durch seine beiden Söhne wurde Nikol von Ponikau Stifter der Oberlausitzischen Linie dieser Familie, während Hans von Ponikau, ein Enkel des obenerwähnten, mit Anna Pflugk aus dem Hause Strehla vermählten Vetters Jakob, die Meissner Linie gründete. Der älteste Sohn Nikols von Ponikau, Wolf, wurde ebenfalls Landesältester des Budissiner Kreises, vermählte sich mit Magdalena von Schönberg aus dem Hause Reichenau und starb am 1. December 1580. Von seinen Kindern besass Hans Fabian die Hälfte von Elstra, Tobias Rammenau, Wolf Frankenthal, und Abraham Kriepitz; Magdalena vermählte sich mit einem Herrn von Nostiz. Der zweite Sohn Nikols, Hans von Ponikau, 1572 Amtshauptmann und Herr auf Königswartha, Bruckwitz, Neschwitz und Döbra hatte zur Gemahlin Barbara von Gablenz aus dem Hause Wendischluppa und starb 1578 zu Prietitz. Die Vormundschaft über die hinterlassenen sechs Kinder führte bis zu deren 1591 erfolgten Mündigkeit die Wittwe mit zwei Beiständen, in welchem Jahre die Güter durch das Loos in Theilung kamen. Der älteste Sohn, Hans Wolf von Ponikau erhielt Prietitz, die Hälfte von Elstra, Baselitz, Hennersdorf, Rehnsdorf, Gersdorf und Bischheim, vermählte sich mit Anna von Bünau aus dem Hause Liebstadt und starb 1617 zu Dresden, wurde aber in Camenz beerdigt, wo sein schönes steinernes Epitaphium noch in der Kirche vorhanden ist. Ein Jahr vor seinem Tode hatte dieser Herr seine Güter, bis auf Baselitz und Hennersdorf für 72000 Thaler an seinen Vetter, Hans Fabian verkauft, einen sehr reichen Mann, dem Elstra mit Rauschwitz, Kindisch, Taschendorf und Bocka, Prietitz mit Mehrsdorf, Rehnsdorf, mit Gersdorf, Wohla, mit Welka, Boderitz, Ossel, Talpenberg und Dohrig, Bischheim und seit 1617 auch Baselitz gehörte. Er war Landesältester des Budissiner Kreises und hat als solcher sich grosse Verdienste erworben. Von 1602 bis 1620 wurde er nicht weniger als elf Mal von den Ständen der Oberlausitz zu wichtigen Sendungen verwendet, und als er von der Deputation, welche beim Friedensschlusse Kaiser Rudolphs II. mit der Türkei und Ungarn (1605) zu Wien anwesend war, zurückkehrte überreichten ihm die Stände eine goldene Halskette mit anhängender Ehrenmedaille. Im Jahre 1608 gehörte Hans Fabian von Ponikau zu der Deputation welche nach Prag gesendet wurde um daselbst Religionsfreiheit für die Oberlausitz zu erbitten; 1611 war er daselbst bei der Kaiserkrönung und 1619 verhandelte er zu Prag mit den Directoren der evangelischen Stände. Später wurde er zum Defensor der Religionsfreiheit ernannt, half an Ferdinands Stelle den Churfürsten Friedrich von der Pfalz zum Böhmischen König wählen, und wohnte 1620 dem Landtage zu Prag als Abgeordneter bei, wo er den König Friedrich zur persönlichen Huldigung nach Budissin einlud. Hiermit hatte Hans Fabian von Ponikaus politische Wirksamkeit ein Ende, denn nach dem Bündnisse Churfürst Johann Georgs I. mit dem Kaiser Ferdinand besetzte Ersterer die Lausitz und nahm auch von Elstra Besitz. Der erbitterte Churfürst hatte nebst zehn andern Ständen der Provinz auch Fabian von Ponikau von der erlassenen Amnestie ausgeschlossen und so musste dieser nach Cottbus flüchten, seinen Amts- und Glaubenseifer mit 20000 Gulden büssen und seine Güter zwei Jahre lang von Carl von Krahe administriren lassen. Nur mit Mühe gelang es seinen Freunden, zwei Herren von Schönberg, ihm Begnadigung zu verschaffen. Seine erste Gemahlin, Magdalena von Lichtenhain, beschenkte ihn mit zehn, seine zweite, Ursula von Klix mit vier Kindern. Fabian von Ponikau starb, zweiundsiebzig Jahre alt am 18. Juni 1632 und bei der Gütertheilung empfing Bischheim sein sechster Sohn, Hans Otto.

Bei des Vaters Tode war Hans Otto von Ponikau noch unmündig, deshalb wurde Bischheim von 1633 bis 1642 von seinem Stiefbrüder Hans Wolf und von 1643 bis 1647 von seinem Bruder Caspar verwaltet. Kaum aber hatte Hans Otto von Ponikau die Mündigkeit erlangt, so verkaufte er Bischheim an Hans Friedrich von Ponikau, einen seiner Brüder, und zog auf Niederneukirch am Hochwalde, wo er sich mit Sabine von Grünrod vermählte und 1695 als churfürstlich Sächsischer Kammerherr mit Tode abging. Der neue Besitzer von Bischheim, Hans Friedrich von Ponikau, vermählt mit Maria Anna von Schleinitz aus dem Hause Heyda und Schmölen, erlebte auf dem Gute viel Unglück und Verluste. Im Jahre 1633 bestand nach noch vorhandenen Verzeichnissen das Rittergut Bischheim aus einem Herrenhause mit Zubehör, einer Mahl- und Bretmühle, fünfundzwanzig Maltern Feldland, zweihundertsiebzehn Ackern Holzung, einer Wiese bei Gersdorf, dem Kirchenlehn, Ober- und Untergerichten, Jagdgerechtigkeit, Bach- und Teichnutzung. Zur Oekonomie gehörten fünfundzwanzig Stücken Rindvieh, sechshundert Schafe und neunundzwanzig Pflüge der Bauern, dazu die Frohndienste von zehn Gärtnern und fünf Häuslern, ausserdem mussten die Unterthanen jährlich dreiunddreissig Stück Garn spinnen und beträchtliche Erbzinsen entrichten. Der dreissigjährige Krieg hatte durch Noth und Seuchen den Wohlstand und die Zahl der Einwohner Bischheims dergestalt reduzirt, dass der Rittergutsgutsbesitzer durch unaufhörliche Verluste sich endlich gezwungen sah Bischheim zu verkaufen. Im Jahre 1678 zog Hans Friedrich von Ponikau

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Poenicke: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1859, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/74&oldid=- (Version vom 9.12.2016)