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Namen der Ortschaften. Flächen-
Inhalt.
Häuserzahl. Bevölkerung.
Acker. Q.-R. 1843. 1855. 1858. 1843. 1855. 1858.
Gerichtsamt Bischofswerda:
Demitz 767 228 39 47 45 200 312 291
Leutewitz 361 96 17 18 18 89 107 108
Mittel-Burka 2389 70 159 160 160 902 920 930
Antheil von Spittwitz 147 33
Gerichtsamt Budissin
Lübon 97 147 2 2 2 20 22 21
Prischwitz 379 36 12 14 14 127 133 168
Weiss-Nauslitz 279 206 19 20 20 106 137 140
Gerichtsamt Kamenz:
Alte Ziegelscheune 13 14 14 40 49 51
Cannewitz 266 71 13 13 13 93 82 81
Caseritz 224 86 12 12 12 80 81 86
Crostewitz 998 244 75 83 83 435 471 500
Cunnewitz 1227 85 31 32 31 233 220 202
Dürrwicknitz 201 29 13 13 13 64 83 81
Hausdorf 861 233 26 28 28 154 164 173
Jauer 437 35 20 21 20 120 128 128
Jesau 797 69 32 35 35 212 230 228
Kaschwitz 281 2 18 17 17 92 95 95
Kriepitz 430 36 21 24 24 109 121 139
Kuckau (einschl.
Kloster Marienstern
und Alte Ziegelscheune)
368 182 66 70 71 337 360 354
Laske 225 17 15 16 16 62 77 80
Marienstern, Kloster 1 1 1 121 109 131
Nauslitz 609 221 20 21 22 142 143 137
Nebelschütz 1057 95 38 39 39 232 257 252
Panschwitz 189 220 26 28 28 143 159 154
Ralbitz 968 207 40 40 42 243 287 286
Rosenthal 494 214 26 27 28 155 159 161
Schiedel 859 250 22 22 23 150 144 164
Schmerlitz bei Laske 26 28 28 115 138 130
Schönau mit Neu-Schmerlitz 838 201 50 55 56 275 295 296
Schönbach 866 188 33 32 33 180 194 187
Schweinerden 240 181 21 22 22 127 129 121
Spittel 211 230 23 27 27 132 189 202
Tschaschwitz 207 133 11 11 11 80 74 71
Antheil von Auschkowitz 242 102
Antheil von Bernbruch (15) (90)
Antheil von Glaubnitz 331 138
Antheil von Höflein 411 87
Antheil von Jiedlitz 599 172
Antheil von Ostro 689 128
Antheil von Säueritz 533 225
Antheil von Schmeckwitz
Antheil von Wendisch-Baselitz 689 26 40 (48) (48)
Antheil von Wiesa
G.-A. Königswartha:
Niesendorf 166 31 12 13 13 61 70 68
Wetro 325 110 13 14 15 80 88 90
Gerichtsamt Löbau:
Eiserode 403 128 19 19 19 138 154 143
Gerichtsamt Schirgiswalde:
Berga 189 180 15 16 16 68 82 82
Ger.-Amt Bernstadt:
Alt-Bernsdorf 2214 132 134 132 132 813 793 779
Bernstadt 569 231 290 293 284 1664 1613 1570
Berzdorf 1099 283 58 56 57 366 361 363
Dittersbach 1701 225 192 190 194 1049 965 1000
Ober- u. Nieder-Kiesdorf 1441 188 113 117 115 576 603 608
Kunnersdorf 866 122 137 136 136 681 686 690
Neundorf 592 251 89 88 89 431 425 422
Schönau 2481 210 219 223 222 1258 1243 1255
Hierüber: die Klosterwaldung
bei Marienstern
445 274
Der Nonnenwald b. Bernstadt 655 245
Der Wald b. Dittersbach 522 155


Ausser den vorstehend genannten Ortschaften besitzt das Kloster Marenstern in der preussischen Oberlausitz die Stadt Wittigenau und die Dörfer Dubring, Hosske, Keule, Kotten, Neudorf, Salau, Solschwitz und Thüringshausen, welche ein zusammenhängendes Gebiet ausmachen, hier aber nicht weiter in Betracht kommen können.

Dieser ansehnliche Grundbesitz, welcher im sächsischen Theile allein einen Flächenraum von fast 35,00 Ackern oder nahe an 31/3 ◻ Meilen mit einer Bevölkerung von gegen 13,000 Einwohnern umfasst, zerfällt ausser den zerstreut liegenden Dörfern in zwei zusammenhängende Gruppen, in das eigentliche Klostergebiet und in den s. g. Eigenschen Kreis. Jenes ist ein langgestreckter, von der schwarzen Elster, der Libicza, dem Klosterwasser (oder der weissen Elster) und dem Bache Sattula bewässerter und an fruchtbaren Wiesen reicher Landstrich. Jessau ist der westliche, Crostewitz der östliche und Kaschwitz der südliche Endpunkt. Ausserdem liegen hier Nebelschütz, die Antheile von Wendisch-Baselitz, Schmeckwitz und Höflein, ferner Dürr-Wicknitz, Caseritz, Kuckau, Alte Ziegelscheune, das Kloster Marienstern, Schweinerden, Cannewitz, der Antheil von Ostro, Panschwitz, Jauer und Kriepitz.

Der Eigensche Kreis, ein fruchtbarer und wohlbevölkerter, von der Pliesnitz und Gohle bewässerter Landstrich wird von Tauchritz bis Deutsch-Paulsdorf von der preussischen Oberlausitz und ferner von den sächsischen Fluren Kemnitz, Nieder-Rennersdorf, Gross-Hennersdorf (Heu-Scheune), Burkersdorf und dem Gebiete des Klosters Marienthal begrenzt und bildet (einschliesslich mit Kemnitz) das Gerichtsamt Bernstadt.

Zerstreut und zum Theil sehr weit entfernt von Marienstern liegen: Eiserode bei Löbau, Berga bei Gross-Postwitz, Weiss-Nauslitz, der Antheil von Spittwitz bei Gödau, Demitz bei Bischofswerda, Mittelburkau, Leutewitz, der Antheil von Säueritz, Glaubnitz, Jiedlitz und Auschkowitz, Tschaschwitz, Lübon, Prischwitz, Wetro, Niesendorf bei Königswarthe, Ralbitz, Nauslitz, Rosenthal, Laske, Cunnewitz, Schmerlitz, Schönau mit Neu-Schmerlitz, Schiedel, Hausdorf, Schönbach, Spittel, der Antheil von Bernbruch und Wiesa bei Kamenz.

Da sich leider Zeit und Umstände aller dieser Erwerbungen urkundlich nicht überall nachweisen, auch über eingetretene Besitzveränderungen zum Theil widersprechende Nachrichten vorliegen, so mögen im Allgemeinen folgende Bemerkungen genügen.

Das angeblich im J. 1249 von Manilia, der Wittwe Bernhards von Camenz ursprünglich in der Stadt Kamenz gestiftete Nonnenkloster, dem vielleicht schon damals Spittel und die Antheile von Bernbruch und Wiesa als Besitzthum zufielen, verlegten ihre Söhne Witigo, Bernhard und (ein zweiter) Bernhard von Camenz noch vor dem J. 1259 nach dem jetzigen Marienstern und gaben ihm von ihren Lehn- und Erbgütern eine reiche Ausstattung. Die Stiftungsurkunde scheint verloren gegangen zu sein; nur die Bestätigungs- und Belehnungsurkunde der Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg vom 17. März 1264 hat sich erhalten. Hier werden folgende Dotationsgüter namentlich aufgeführt: Der Grund und Boden, worauf das Kloster erbaut war, mit zwei Mühlen, einem Erbgute, dem Weinberge auf dem S. Cunigundenberge, dem Walde (wahrscheinlich die s. g. Issnitz) und Zinsen auf einer östlich vom Kloster gelegenen Hufe Landes haftend. Der Antheil von Wiesa bei Kamenz mit den darauf und auf der dasigen Mühle haftenden Zinsen. Das Dorf Jesau (Tesowo in der Urkunde, wenn die Lesart richtig ist) an der schwarzen Elster nordöstlich von Kamenz und westlich von Deutsch-Baselitz gelegen, ausgezeichnet durch treffliche Wiesen. Zinsen auf der Mühle zu Meinhardsdorf (vielleicht das jetzige Möhrsdorf bei Gersdorf). Das Kirchenlehn zu Kamenz und vier Fleischbänke daselbst. Das Kirchenlehn ging bei der Reformation auf den Kamenzer Stadtrath über und Inseltzinsen auf den Fleischbänken verkaufte das Kloster im J. 1524.

Ferner die Stadt Wittigenau und die Hälfte der Dörfer Thüringshausen, Neudorf, Kotten (urkundlich Chotin), Cunnewitz am rechten Ufer des Klosterwassers, östlich von Schönau gelegen, Ralbitz (urk. Radelwitz), südlich von Cunnewitz und östlich von Laske, seit 1754 eigene Parochie, bemerkenswerth durch seinen uralten, vorzüglichen Leinbau, Kuckau, nordöstlich bei Marienstern, und Tschaschwitz (urk. Schastitz), seitwärts Lehndorf, endlich 18 Hufen und zwei Mühlen in Resehnsdorf mit dem anliegenden Walde und der (Weinberg-)Zehnte in Lessanewitz. Letztere beide Orte sind fraglich, Referent vermuthet in Resehnsdorf einen Lesefehler, wahrscheinlich ist Kiesdorf gemeint, vielleicht also Keselinsdorf oder ähnlich zu lesen. Lessanewitz scheint das jetzt preussische Leschwitz bei Görlitz zu sein. Dass es Weinbergzehnten gewesen seien, welche das Kloster hier, wo wie bekannt vormals Weinbau getrieben ward, zu erheben hatte, möchte daraus zu schliessen sein, dass spätere Abschriften der Originalurkunde dem einfachen decima ausdrücklich vinee beigefügt haben.

Dittersbach und Neundorf besass vor 1283 ein Budissiner Bürger Nicolaus de Borc lehnsweise von Friedrich Herrn von Schönburg zu Glauchau. Wie aus einer Originalurkunde vom 23. Juli 1283 hervorgeht, hatte er Dittersbach und die Hälfte von Neundorf an das Kloster Cella für 40 Mark Silbers verkauft, war

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/375&oldid=- (Version vom 17.10.2016)