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Maltitz,


wendisch Malecziz, liegt eine halbe Stunde südöstlich von Weissenberg am Löbauer Wasser, welches hier von romantischen Ufern umschlossen ist. Das Schloss in Maltitz, wie es in der Abbildung zu sehen ist, wurde erst im Jahre 1804 aufgeführt. Der eigentliche Rittersitz war in frühester Zeit in Klein-Tetta, wendisch Maly Zyttow, was nachher als herrschaftliches Vorwerk benutzt wurde, worauf erst ein besonderer Rittersitz in Maltitz entstand. Wann dies geschehen, lässt sich nicht mit Bestimmtheit angeben, da sich über die Entstehung von Klein-Tetta sowohl, als auch von Maltitz und von dessen ersten Besitzern keine sicheren Nachrichten vorfinden. Sehr frühzeitig scheint Maltitz mit Klein-Tetta an die Familie von Gersdorf gekommen zu sein. Ums Jahr 1600 war hier noch ein Erasmus von Gersdorf. Von dem Geschlechte derer von Gersdorf acquirirte es 1619 Bernhard von Schwanitz auf Rosenhayn, von welchem es wieder an die Familie von Gersdorf überging. Ferdinand von Gersdorf besass das Gut 1626. Im Jahre 1632 war Anna von Nostitz, geborene von Gersdorf, auf Bolberitz damit beliehen. Dann folgte im Besitze im Jahre 1638 deren Sohn, Hans Christoph von Nostitz. Im Jahre 1640 finden wir hier Hans Balthasar von Gersdorf, Oberstwachtmeister. Später war das Gut in andern Händen, denn 1658 war Marie Elisabeth von Brandeshagen, geborene von Kyaw, damit beliehen, dann folgte 1678 Adam Friedrich von Brandeshagen. Im Jahre 1701 war Besitzerin des Gutes Anna Friederike von Warnsdorf, geborene von Brandeshagen, worauf es deren Gemahl Hans August von Warnsdorf im Jahre 1702 übernahm. 1740 war Erb-, Lehn- und Gerichtsherr Karl Ludwig v. Kyaw, dem 1743 der Appellationsrath Dr. Friedrich von Schröder succedirte, von welchem es dessen Schwager, Dr. Günther, ums Jahr 1750 in Lehn erhielt. Von diesem Dr. Günther wurde 1753 das Gut dessen Enkel, dem Karl Friedrich von Seydewitz, hinterlassen. Im Jahre 1769 kaufte es die Bergräthin Anna Elisabeth Eva von Loos, geb. von Bressler, die es 1777 ihrem Neffen Gottlieb von Bressler abtrat. Dieser Gottlieb von Bressler wurde später in den Reichsgrafenstand erhoben, dessen Sohn der Reichsgraf Hans Wilhelm Karl von Bressler ist, welcher mit der Reichsgräfin Emma Reichenbach-Goschütz vermählt war. Während der Besitzzeit des Reichsgrafen Gottlieb von Bressler wurde das frühere alte Schloss, welches mit Wall und Graben umgeben war, worüber eine Zugbrücke führte, niedergerissen und das jetzige schöne Gebäude aufgeführt. Im Jahre 1827 übernahm Maltiz mit Klein-Tetta des Letzteren Tochter, Victorine, Gräfin von Löben, von welcher es 1829 an deren Schwester Gottliebe, Gräfin von Solms-Teklenburg auf Sommerwalde kam, nach welcher das Gut bei entstandenem Concurs im Jahre 1836 sub hasta verkauft und von dem Fräuleinstift Joachimstein erstanden wurde.

Es dürfte nicht ohne Interesse sein, bei dieser Gelegenheit einiges Wenige über dieses Fräuleinstift zu erwähnen. Joachim Siegmund von Ziegler und Klipphausen stiftete im Jahre 1722 in dem Dorfe Gross-Radmeritz im jetzigen Herzogthum Sachsen, im Görlitzer Hauptkreise der Oberlausitz, 2 Stunden südlich von Görlitz das weltadelige Fräuleinstift Joachimstein, an dessen Spitze eine Oberhofmeisterin steht, die über 12 adelige Fräuleins von stiftsfähigen, wenigstens im achten Grade mit dem Stifter verwandten Adel evangelisch lutherischer Religion steht. Die Fräuleins

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Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/219&oldid=- (Version vom 2.10.2016)