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kam zunächst an Johann Traugott Polink, sodann an Frau Wilhelmine Constanze, verehel. von Tümpling, dann an Gustav Schmalz, dann an Johann Christian Bernhardt und an dessen Ehefrau Christiane Friederike Bernhardt geb. Möbius.

Im Jahre 1854 kaufte das Rittergut Bürkau der Königl. Wasserbaudirektor Herr Johann Gottlieb Lohse aus Dresden um und für 33000 Thlr. und im Jahre 1857 hat derselbe es seinem Sohne Herrn Moritz Lohse käuflich überlassen, welcher das Gut jetzt noch besitzt.

Vor Marks besass dieses Gut wohl schon der General von Flemming auf Hertha, Goldbach u. s. w. und vor diesem Herr Ferdinand von Haugwitz.

Die Rittergutsgebäude sind sehr wohnlich und gehören dem neuern Baustyl an. Sie rühren von dem früheren Besitzer Herrn Peter Zimmermann her.

Das Gut selbst enthält jetzt 204 Acker, 165 □ Ruthen und ist mit 2657 Steuereinheiten belegt. Es hat jährlich 82 Thlr. 28 Gr. Grundsteuer zu entrichten und hat 5050 Thlr. Brandkasse.

Das Auge erblickt jetzt hier nur schöne fruchtbare Fluren, mit Freude anzusehen.

Der jetzige Herr Besitzer und dessen Herr Vorbesitzer haben keine Kosten, keine Mühe, keine Arbeit gescheut, das Gut so in die Höhe zu bringen.

Das Rittergut hat 10 Unterthanen, die sich theils in Bürkau, Semmichau und Neuspittwitz befinden.

Bürkau ist nach Göda eingepfarrt und eingeschult, welcher Ort ½ Stunde vom Ersteren entfernt liegt.

Die Communicationswege auf Bürkauer Flur werden in bester Ordnung erhalten und fortgebaut, wozu der Herr Besitzer von Bürkau die meiste Veranlassung giebt.

Bürkau grenzt ostsüdlich mit Grossseitzschen, im Süden an Anhaltepunkt, welcher nur ¼ Stunde entfernt ist, in Südwesten mit Neuspittwitz im Norden mit Spittwitz und im Osten mit Semmichau. Bürkau ist von Camenz 3 Stunden, von Elster 3 Stunden, von Bischofswerda 2 Stunden entfernt.

Bürkau ist ein schon etwas hochliegendes die Gegend beherrschendes Felddorf und bietet eine schöne Fernsicht, es bildet zwei Seiten von Süden nach Norden. Das Rittergut befindet sich hinter der Westseite.

Ganz Bürkau gehört zum Regierungsbezirk – zur Amtshauptmannschaft – zum Bezirksgericht – zum Gerichtsamt Bautzen und zählt in seinen 20 bewohnten Gebäuden mit seinen 21 Familienhaushaltungen, 97 Bewohner.

Die sämmtlichen Einwohner bekennen sich zur evangelischen Lehre, der Ort selbst gehört zum wendischen Sprachgebiet.

S. Oehme.     
Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/208&oldid=- (Version vom 2.10.2016)