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Bürkau,


auch Birkau, 2½ Stunde westlich von der Stadt Bautzen, rechts ab von der Strasse von Dresden nach Bautzen im frühem Amte Stolpen gelegen.

Der Ort Birkau wird auch Berka, Birk, Bürkau, auch Birkau genannt, und hat seine Benennung von der Birke, die hier sehr gut gedeiht, gut wächst. Früher muss hier noch viel mehr Birkenwald und Gebüsch gewesen sein. Die Birke heisst wendisch Bresa, daher so viele Ortsnamen im Königreiche Sachsen, wie z. B. Bresen, Brestan, Prösen, Bresern, Bresauk etc.

Bürkau ist ein sehr aller Ort. Schon im Jahre 1381 wird derselbe in einem Notariatsinstrument – den streitigen geistlichen Zehent zu Göda betreffend – erwähnt.

Das jetzige Rittergut ist aber erst späteren Ursprungs, wiewohl auch schon in der früheren Zeit ein Vorwerk hier existirt haben muss.

Denn schon im 15ten Jahrhundert wird die Familie von Kyntsch, welche in Kessel-Kindsch – Kynitzsch ihren Sitz gehabt, als Besitzerin von Bürkau genannt.

Ein Wolfgang von Kynitzsch besass Bürkau noch vor der Reformation.

Im Jahre 1559 war beliehene Eigentümerin von Bürkau die Familie von Haugwitz, ein altes berühmtes Geschlecht in hiesiger Gegend mit vielem Besitzthum.

Die Herren von Haugwitz existirten hier noch längere Zeit.

Das eigentliche jetzt noch bestehende Rittergut Bürkau ist aus drei wüsten Bauergütern formirt, welche ursprünglich und im Jahre 1570 Wilhelm Frentzeln, Mathes Chistow und Wentzel-Decke gehört haben, die nach dem dreissigjährigen Kriege an die Pietzschwitz und Nedaschütz verkauft worden sind.

Im Jahre 1740 besass diese drei wüsten Bauergüter Johann Marks unter dem Namen eines Vorwerks. Dieser Marks hat für seine Unterthanen ein Erbzins und Dienstregister anfertigen lassen, und es ist anzunehmen, dass dieser Marks von Pieschwitz und Nedaschütz diese Güter gekauft hat und zwar mit den Rechten eines Erblehn- und Gerichtsherr, wie derselbe sich auch unterschrieben hat.

Im Jahre 1777 erkaufte dieses Vorwerk Bürkau Christian Thiermann, um und für 6500 Thlr., wozu damals ohne Wiesewachs 448 Scheffel Feld gehörten.

Dann im Jahre 1784 besass dasselbe Georg Ernst Schade, Kaufmann zu Bischofswerda. Letztrer verkaufte das Gut 1786 an Peter Zimmermann zu Bischofswerda um und für 7400 Thlr., welcher Bürkau schon 1792 wieder an Frau Johanne Margarethe Maximiliane von Witzleben, geborne von Ziegler und Klipphausen abtrat.

Hierauf wechselte in schneller Reihenfolge der Besitz. Das Gut

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/207&oldid=- (Version vom 2.10.2016)