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54. Chirurgische Poliklinik,
55. Klinik der Krankheiten der Augen und Ohren,
56. Practische Vorträge über Ohrenkrankheiten,
57. Klinik der Augenkrankheiten,
58. Geburtshilfliche und gynäkologische Klinik und Poliklinik.
XIII. Gerichtliche Arzneiwissenschaft:
59. Gerichtliche Medicin,
60. Toxikologie mit Experimenten über die chemische Nachweisung der Gifte,
61. Medicinal-Polizei der Nahrungsmittel,
62. Medicinal-Polizei und Hygienie,
63. Staatsärztliches Practicum.


C. Studien-Plan.

Aus der Vergleichung unserer Lehrfächer mit denen zu Wien und Leipzig ist ersichtlich, dass die Hauptfächer wohl alle, aber die Specialitäten nur wenig vertreten sind, was nur erst allmälig seine Erledigung finden kann.

Vorausgesetzt, dass der Studirende die Medicin aus wahrer Neigung, aus innerem Berufe gewählt habe, bleibt doch nach der Persönlichkeit noch viel zu individualisiren.

Eines zum Anderen gehalten, wird es aber wol bei den Meisten eines sechsjährigen Studiums bedürfen, um die medicinischen Fächer gründlich sich eigen zu machen, ein kürzerer Zeitraum ist nur den in den Naturwissenschaften bereits Erfahrenen anzurathen. Die ersten drei Jahre sollten der mathematisch-naturhistorischen und physiologischen Ausbildung gewidmet werden; Mathematik, Physik und Chemie auf der einen Seite, Mineralogie, Botanik und Zoologie auf der andern Seite sollten in vorbereitender und ergänzender Weise getrieben werden. Gleich in der ersten Zeit sollte auch der Schwierigkeit und Wichtigkeit des Gegenstandes wegen die Anatomie in Angriff genommen werden; diese Studien würden

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Franz Clar: Einige Worte über ärztliche Schule und Praxis. Leykam, Graz 1864, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aerztliche_Schule_und_Praxis.djvu/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)