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Rotenhan, schloß mit den Worten: „Gott sei gelobt, es war ein reich gesegnetes Werk! Woran viele Generalsynoden umsonst gearbeitet, Sie haben es in schöner Eintracht, in erfreulichem Vertrauen zu dem Kirchenregimente glücklich aufgebaut. Keine Generalsynode hatte solche Ergebnisse aufzuweisen, aber auch in keiner zeigte sich ein solches bekenntnistreues Zusammenwirken, in keiner eine so warhaft erhebende Einigkeit zwischen Dirigenten und Synodalen. Wo sich dieses in solchem Grade findet, da muss des Herrn Kirche schön erblühen und ihr Segen sich immer reicher entfalten“. Harleß sprach tiefbewegt: „Sie haben mich mit Beweisen von Liebe und Vertrauen überschüttet, die ich nicht erwartet hatte und deren ich nicht wert bin. Aber ich nehme sie hin als Gabe und Geschenk meines gnädigen Gottes, gereicht one Verdienst und Würdigkeit. Ja ich nehme sie hin, als hätten sie gar nicht mir gegolten. Denn in der Tat sie gelten dem Herrn, der uns zusammengefürt hat und dem gemeinsamen Dienst an unserer Kirche. Und warlich, der Dienst, den Sie hiemit geleistet haben, ist größer, als sich jetzt ermessen lässt, und wird seine Früchte, so Gott Gnade gibt, erst recht in späteren Zeiten bringen. So nehmen Sie denn meinen innigen Dank hin und Gottes Segen begleite Sie zurück in Haus und Amt! Geeinigt auf festem Grunde, scheiden wir nicht. Ja lassen Sie uns immer fester zusammenwachsen in dem Herrn, der unser einiges Haupt und seines Leibes Heiland ist, mit ihm und in seinem Namen streiten und kämpfen, so lange er uns Kampf und Streit auferlegt, in seinem Geist und nach seinem Urbild Geduld und Barmherzigkeit üben, wie er gegen uns geduldig und barmherzig ist, auf dass wir auch mit ihm und in seiner Kraft den Sieg behalten zu seines Namens Ehre und zu seines Reiches Mehrung. Mit Gott wollen wir Taten tun; Er wird unsere Feinde untertreten! Amen“. Der ehrwürdige Bomhard rief ihm zu: „Gesegnet sei der Tag, der Sie, den schmerzlich Vermissten und Ersehnten, wieder in Ihr und unser Vaterland zurückgefürt und durch die Gnade des Königs aller Könige an die Spitze unseres Kirchenregimentes gestellt hat! Gesegnet Ihr Entschluss, die Leitung dieser Generalsynode in eigener Person zu übernehmen und so die Seele unserer Beratungen zu werden“.

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Adolf von Stählin: Löhe, Thomasius, Harleß. J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1887, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_von_St%C3%A4hlin_-_L%C3%B6he,_Thomasius,_Harle%C3%9F.pdf/136&oldid=- (Version vom 31.7.2018)