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ihr Mann Robert Bouquey, ihr Vater François Xavier Dupeyrat, der sich erst seit vier Tagen bei ihr befand.

Man setzte alle diese Gefangenen auf einen offenen Karren, der sich langsam von den Höhen von Saint-Emilion in die Ebene von Libourne bewegte. So lange die arme Madame Bouquey vermochte, wendete sie ihre Blicke auf die alten Wälle und die Ruinen des Schlosses in die Nähe des einfachen Hauses des Perückenmachers Froquart, wo ihre letzten Freunde verborgen waren. Wird es ihnen gelingen, sich aus den Fallstricken ihrer Verfolger zu retten? oder werden sie auch als Opfer eines unersättlichen Hasses fallen? Sie litt entsetzlich, nicht allein das Opfer ihrer Hingebung zu sein, sondern auch all’ die Ihren mit ins Verderben gerissen zu haben.

Am darauffolgenden Morgen führte man sie nach Bordeaux, wo Guadet und Salle schon am 19. Juni verurteilt und hingerichtet wurden, ohne dass man Guadet gestattete, sich von seiner Frau und seinen Kindern zu verabschieden, die ihm von Etappe zu Etappe gefolgt waren. Die Verurteilten starben stolz, voll Verachtung und furchtlos vor dem Lärm der Geschütze und dem tausendmal wiederholten Ruf: „Es lebe die Republik.“ Madame Bouquey erfuhr in ihrem Gefängnis die Qualen der Flüchtlinge. Man erzählte ihr von der Flucht Barbaroux’, Buzot’s und Pétion’s und von der Entdeckung der wertvollen Kassette, die die letzten Schriftstücke der Flüchtlinge enthielt, und die sie in ihrem Hause verwahrt hatten. Der arme gute Perückenmacher Froquart wurde ebenfalls verhaftet, das Dienstmädchen von Madame Bouquey verhört. Oré, der Untersuchungsrichter, sagte ihr folgendes: „Mein liebes Kind, was liegt dir nun an deiner Verschwiegenheit, da deine Herrschaft nicht mehr ist. Gestehe alles, nenne die Personen, die sie bei sich gesehen hat, die mit im Geheimnis waren. Wenn du aufrichtig sein wirst, schenk’ ich dir das Leben, wenn nicht, wirst du guillotiniert.“ Das Mädchen antwortete ganz gefasst: „Ihr könnt über mein Leben verfügen,