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in der Analyse einer psychogenen Erkrankung dieser leitende Zug nach „oben“ nicht zur Ansicht kommt, ist uns das Wesen der Krankheit noch unklar; denn so wertvoll auch die Einblicke der Psychotherapeuten geworden sind, ohne die Beziehung der sekundären Leitlinien der Lustgewinnung, der Selbsterhaltung, der Affektivität (Bleuler) und derer, die sonst aus der Organminderwertigkeit (Adler) erwachsen, auf das Persönlichkeitsideal ist unsere Einsicht unvollkommen, „fehlt leider nur das geistige Band“.


Es ist auch nicht verwunderlich, dass dem leitenden Persönlichkeitsideal in verschiedenen Fällen verschiedene, meist mehrere dieser Einschläge zugleich zukommen, da sich diese aus verschiedenen, gewöhnlich mehrfachen Organminderwertigkeiten ableiten. Ein vorläufiges, sicherlich unvollkommenes Schema, das der abstrakteren Psyche der Nervösen mehr entspricht als dem Aufbau der gesunden Seele, wäre folgendes:

In diesem Schema müssen die mannigfachsten Verbindungen gedacht werden, wenn es seinem Zweck entsprechen soll, als ein zur oberflächlichen Orientierung beigebrachtes Abbild zu gelten. Wir wollen anstatt dieser Verbindungen und vielfacher Eintragungen einige markante Phänomene besprechen, die für das Verständnis der Neurose und des neurotischen Charakters wichtig erscheinen.

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Adler: Über den nervösen Charakter. J.F. Bergmann, Wiesbaden 1912, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AdlerNervoes1912.djvu/47&oldid=- (Version vom 31.7.2018)