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Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus

des Satans verachtet und überwunden habe, und nach dieser symbolischen Abschilderung glaube ich, daß die Lebensbeschreibung abgefasset, die Erzählung entstanden, und der Satan in diesen Gestalten dem H. Einsidler erschienen seye. Noch heut zu Tage glauben sehr viele, daß Antonius ein absonderlicher Patron für das Feuer und Vieh sey. Und warum? weil er abgemahlen wird mit einer Flamme, so er in der Hand trug, mit einem Glöcklein, so in seinem Stabe angehangen ist, und eine Schweine bei seinen Füßen lieget, da doch die Glocke nichts anders als seine Wachsamkeit, das Feuer seine Liebe zu GOtt, und die bei den Füßen liegende Schweine die besiegte Wollüsten vorstellen wollen. Aus dieser trüben Quelle werden noch mehrere Irrthümer und Fabeln hergeleitet. Man schreibet, der H. Georgius habe als ein mannhafter Ritter den Drachen erleget und eine Jungfrau befreyet. Es ist dieses eine Fabel, die einem symbolischen Gemählde ihren Ursprung zu danken hat. i)[1] Man lieset, daß der Heil. Christophorus ein Riese gewesen seye, daß ihm Christus in der Gestalt eines kleinen Kindes erschienen, daß er ihn über das Meer getragen, und auf dem Gestatte ein alter Eremit mit einem Lichte den Weg gezeiget habe. Diese Geschichte sieht man in vielen Orten abgeschildert. k)[2] Allein die ganze Erzählung ist


  1. i) Pictura illa S. Georgii, qua effingitur eques armatus, qui hastae cuspide draconem interfecit, juxta quem etiam virgo posita manus supplices tendens implorat auxilium, symboli potius quam alicujus historiae opinor esse expressam imaginem. In nullis enim, quae recensuimus, Georgii actis antiquis quidquam ejusmodi legitur, sed a Jacobo Voragine absque aliqua majorum auctoritate ea ad historiam referuntur, quae potius typum exprimunt. Baron. in Martyr. R. 23. April.
  2. k) Zu Paris am Eingang der Kathedralkirche Notre Dame an dem ersten Pfeiler zur Rechten siehet man eine sehr große Statue des H. Christophs von Stein, unter diesen sind nachfolgende gar schöne Verse zu lesen:
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Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus. , Augsburg 1768, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abhandlung_des_Daseyns_der_Gespenster.djvu/073&oldid=- (Version vom 23.2.2020)