Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus | |
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Gewalt und wesentlichen Kräften erscheinen können, da doch noch kein Geister-Vertheidiger wahrscheinlich erwiesen habe, daß die gute, oder nachmal gefallene Engel, diese Gewalt, und diese Kräften in ihrer Schöpfung erhalten haben, und daß selbe der Natur der gefallenen Geistern wesentlich ankleben, die Vernunft muß sich sehr verwundern, wie der Geisterfreund, der viele Jahre unter tausend Bemühungen unterwiesen werden muß, ehe er einmal von der Beschaffenheit der gemeinsten Dingen lallen kann, der seinen Körper selbst nicht kennet, wenn er auch noch so schicklich mit Feur in die verborgenen Gängen der Natur dringet, oder mit den Messer in denselben herumwühlet, wie dieser eine Erkänntniß von dem Wesen und Vermögen eines Geistes, und einen Inbegriff von einer Sache sich beimessen kann, die in einem so weiten Abstand von ihm entfernet ist. Wer aber aus dem, daß die Engel erschienen sind, folgern will, daß sie erscheinen können, der muß erweisen, daß sie die natürliche Gewalt zu erscheinen in ihrer Schöpfung von GOtt erhalten haben, und daß sie ohne sonderbare Verordnung
Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus. , Augsburg 1768, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abhandlung_des_Daseyns_der_Gespenster.djvu/042&oldid=- (Version vom 6.5.2020)