Es war ein großes Loch, ohngefähr einen Fuß im Durchmesser. Auf allerley Weise versuchte ich es, das Loch zu verstopfen, allein umsonst. Endlich rettete ich dieß schöne Schiff und alle seine zahlreiche Mannschaft durch den glücklichsten Einfall von der Welt. Ob das Loch gleich so groß war, so füllte ichs dennoch mit meinem Liebwerthesten aus, ohne meine Beinkleider abzuziehen; und ich würde ausgelanget haben, wenn auch die Oeffnung noch viel größer gewesen wäre. Sie werden sich darüber nicht wundern meine Herren, wenn ich Ihnen sage, daß ich auf beyden Seiten von holländischen, wenigstens westphälischen Vorfahren abstamme. Meine Situation, so lange ich auf der Brille saß, war zwar ein wenig kühl, indessen ward ich doch bald durch die Kunst des Zimmermannes erlöset.
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/84&oldid=- (Version vom 17.8.2016)