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das Wasser eben so wieder heraus, als es von vorn hineingekommen war, ohne daß es dem Gaul zu gute kam, oder ihn erfrischte. Wie das zugegangen seyn mochte, blieb mir ein völliges Räthsel, bis ich zum Stadtthore zurückritt. Da sah ich nun, daß man, als ich pêle mêle[1] mit dem fliehenden Feinde hereingedrungen war, das Schutzgatter, ohne daß ichs wahrgenommen, fallen gelassen hatte, wodurch denn der Hintertheil, der noch zuckend an der Außenseite des Thores lag, rein abgeschlagen war. Der Verlust würde unersetzlich gewesen seyn, wenn nicht unser Curschmid ein Mittel ausgesonnen hätte, beyde Theile, so lange sie noch warm waren, wieder zusammen zu setzen. Er heftete sie nehmlich mit jungen Lorbeer-Sprößlingen, die gerade bey der Hand waren, zusammen. Die Wunde heilte zu; und es begab sich etwas, das nur einem so ruhmvollen Pferde begegnen konnte. Nehmlich, die Sprossen schlugen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. pêle mêle, franz.: durcheinander, in Unordnung
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/56&oldid=- (Version vom 17.8.2016)